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27. Februar 2016

Grün, gesund und günstig: Putzen ohne Chemie!

Ein Thema, das mich immer wieder total fasziniert ist "green cleaning" - also Putzen ohne Chemikalien, mit einfachen Mitteln zu Hause selbst gemacht und spottbillig. Ich finde, es ist wirklich eine Kunst, das Haus auf eine natürliche, einfache und günstige Art gut in Schuss zu halten. Wenn ich mir in der Drogerie die Regale voll mit Putzmitteln anschaue, sehe ich schon gar nicht mehr durch. Ehrlich? Muss ich für jeden Raum ein anderes Putzmittel haben? Muss es so kompliziert sein?

Ich denke nicht! Außerdem will ich, dass es meine Gesundheit und unsere Umwelt nicht mit so vielen Chemikalien belastet! Aber die Ökoputzmittel haben mich bisher noch nicht überzeugt - weder die Putzkraft noch der Preis.

Seid ein paar Monaten beschäftige ich mich also nun mit selbst gemachten Putzmitteln, habe viel ausprobiert, für schlecht befunden, verändert und habe nun so nach und nach meine Putzroutine komplett auf "grün, günstig und gesund" umgestellt.





Ich möchte mit euch heute meine erprobten und für gut befundenen "Anleitungen" teilen (wobei ich mich schon fast genieren, wirklich Anleitung zu sagen ... es ist so kinderleicht, dass man gar keine Anleitung braucht!) und hoffe, ihr seid inspiriert, es auch zu testen!

Es lohnt sich! :)

Die Vorteile

  • Günstig! Die "Neuen" basieren auf wenigen, günstigen Materialien. Ich gieße also nicht wortwörtlich bares Geld in den Abfluss.
  • Schnell! Das Selbstzusammenbrauen geht super einfach und schnell.
  • Gesund! Adé, ihr fiesen Giftdämpfe beim Putzen!
  • Schonend! Die verwendeten Materialien sind sehr schonend für Umwelt und 100 % biologisch abbaubar.
  • Sauber! Das Putzergebnis überzeugt!  

 

Was brauche ich zum Putzen ohne Chemie?

Die meisten Zutaten hat wahrscheinlich jeder zu Hause. Noch ein Vorteil! :) Ihr könnt also gleich loslegen!


  1. Eine Flasche weißen Haushaltsessig mit 5 % Säure. Essigessenz ist für viele Anwendungen viel zu stark. 
  2. Ein paar Orangen- oder/und Zitronen.
  3. Natronpulver
  4. Destilliertes Wasser, wenn ihr sehr hartes Wasser habt
  5. Spülmittel (stinknormales Handspülmittel, was ihr eben da habt)
  6. Leere Sprühflaschen
  7. Leere Glasflaschen mit weitem Hals (oder Gurkengläser) 
  8. Messbecher
  9. Lappen

Tipp

Weißer Haushaltsessig riecht etwas streng. Man kann aber ganz leicht Orangen- oder Zitronenessig herstellen, indem man die Schalen der Früchte in eine Glasflasche legt und mit Essig aufgießt. Fertig! Einfach ein paar Tage warten und schon duftet es frisch nach Zitrusfrüchten! (Kleine Anmerkung am Rande: Man kann auch einfach mit normalem Essig putzen ... der Essiggeruch verfliegt, sobald er getrocknet ist. Indianerehrenwort!)


Im Badezimmer

Waschbecken, Dusche, Badewanne und Toilettenbrille

Hierfür fülle ich in eine ausgediente Sprühflasche einen Teil Orangenessig und einen Teil Wasser. Verschließen, schütteln und einfach wie gewohnt anwenden. Essig ist eine Säure, die wunderbar gegen Kalk wirkt! Bitte nicht auf Marmor oder Granit anwenden, dafür ist die Säure zu streng.

Toilettenschüssel

Um die Schüssel zu reinigen, spüle ich einmal, damit alles mit Wasser bedeckt ist. Dann "verstopfe" ich den Abfluss mit der Klobürste und streue in die Schüssel ein bis zwei Tütchen Natron. Das lasse ich 15 Minuten einweichen. Danach wird alles mit der Bürste sauber geschrubbt. Spülen, fertig. Natron hat eine tolle Eigenschaft: geruchsneutralisierend! Enough said!

Spiegel und Fenster

Für Spiegel und Fenster verwende ich nichts anderes, als meinen bewährten Orangenessigreiniger (ein Teil Wasser, ein Teil Essig). Einfach aufsprühen, abrubbeln, trocken reiben, fertig!

Abflüsse

Für stinkige und schlecht ablaufende Abflüsse kann man sich eine praktische, exotherme Reaktion zwischen einer Säure und einer Base zunutze machen. Für alle Nicht-Chemiker: Wir machen jetzt was, was schäumt und brodelt! Bereit? Eine Tasse warmes Wasser in den Abfluss gießen. Danach ein Päckchen Natron hingeben und 10 Minuten warten. Im Anschluss eine halbe Teetasse Essig hinterherkippen. Jetzt kommt der Brodelteil: Die Säure im Essig reagiert mit dem Natron - es blubbert und spritzt und mag recht bedrohlich klingen. Keine Sorge, das macht, dass alles, was da an Ekel und Schleim festsitzt, wegkommt. Nach ca. 5 Minuten ist der Spuk vorbei. Mit viel lauwarmen Wasser nachspülen. Achtung: Bei dieser Reaktion entsteht Wärme. Bei Plastikrohren oder alten Rohren wäre ich vorsichtig!

In der Küche 

Wasserkocher

Mit Essig entkalke ich meinen Wasserkocher. Dafür nehme ich gerne meinen Zitronenessig. Einfach direkt so hoch in den Wasserkocher füllen, bis alle verkalkten Stellen bedeckt sind. Aufkochen lassen und 20 Minuten einweichen lassen. Ausgießen, evtl. nachwischen, fertig!

Backofen

Herkömmliche Backofenreiniger sind quasi der Umwelt- und Gesundheitskiller No. 1. Hat jemand schon mal eine Pizza gebacken, nachdem er Backofenspray verwendet hat.
Yeah ...
Besser geht es mit einem selbst gemachten Helferlein, Zeit und ein bisschen Muskelkraft. Eine dicke Paste aus einem Teil Spüle und einem Teil Natron mischen. Diese Paste nun im ganzen Backofen dick verstreichen. Am besten ihr macht das abends und lasst das Ganze über Nacht einwirken. Am nächsten Tag gibt's ne Schaumparty :)! Mit einem Topfreiniger könnt ihr die Paste inkl. angebrannter Ofenreste auswischen. Notfalls mit der rauen Seite etwas nachhelfen. Das Auswischen kann aufgrund des Schaums etwas langwierig sein, das Ergebnis überzeugt aber definitiv!

Wischen

In der Küche gibt's oft viele Spritzer und Fettflecken (Wer brät denn hier in Fett?! Ich?! Nieeee!). Essig hat eine weitere schöne Eigenschaft: Er ist fettlösend! Genauso wie heißes Wasser. Und Spüli! Und damit habt ihr schon mein Wischwasser: einen Eimer heißes Wasser, eine Tasse Orangenessig und einen Spritzer Spüli. Voilà! (Vorsicht wieder bei Naturstein. Einfach den Essig weglassen.)

Mülleimer

Mülleimer können manchmal ganz ... widerlich riechen. Ich streue deshalb in den leeren Mülleimer einfach ein bisschen Natron. Das neutralisiert den Geruch tout de suite! Mit heißem Wasser nachspülen.

Kühlschrank

Den Kühlschrank wische ich alle 4 Wochen ab und zu mit Essigwasser aus (ein Teil Wasser, ein Teil Essig). Die Säure ist nämlich auch antibakteriell und nicht zu vergessen lebensmittelecht. Wenn's arg müffelt, dann stelle ich zum Abschluss noch eine Untertasse mit Natron rein - zack, weg isser, der Gestank!

So, da habt ihr mein Essig-Natron-Loblied :)!

Habt ihr noch interessante Tipps, die ihr teilen möchtet?








4 Kommentare:

  1. Hallo Juli,
    tolle Tipps hast du da. Ein Teil habe ich schon ausprobiert und bin auch ganz begeistert. Allerdings habe ich die Essigessenz verwendet, welche wirklich sehr streng ist. Aber jetzt probiere ich das ganze nochmals etwas "sanfter" aus.

    Übrigens hat sich bei mir die nur mit heißem Wasser Putzmethode beim Fensterputzen bewährt. Man kocht das Wasser auf und verwendet es sofort mit robusten Haushaltshandschuhen und einem Micrfasertuch. Damit bekommt man wirklich auch hartnäckige Fettflecken der Kinder und die Muckenschisse weg. Danach einfach mit einem fusselfreien Geschirrhandtuch trockenreiben und man hat kein ein strahlendes und vor allen Dingen streifenfreies Ergebnis.

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    1. Huhu! :)
      Cool, dass du schon was ausprobiert hast! Und die Idee mit dem heißen Wasser ist super ... manchmal denke ich, dass allein heißes Wasser schon fast ausreichen sollte!
      Du kannst die Essig-Essenz übrigens auch verdünnen, einfach 1 Teil Essig und 1 Teil Wasser, und schwupps, hast du normalen Haushaltsessig :)!

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  2. Hallo Juli!
    Hast du Natron irgendwo als Großpack gefunden oder nimmst du immer die kleinen Tütchen, die es bei den Backzutaten gibt?

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    1. Hallo,
      Im Drogeriemarkt habe ich bisher auch nur die kleinen Tütchen von Kaiser gefunden, allerdings lagen die bei dm in der Gesundheitsabteilung. Ich glaube, bei den Magen-Darm Nahrungsergänzungsmitteln, wenn ich mich richtig erinnere. Die gab es dort einzeln, aber auch im 5er-Pack, die waren deutlich günstiger.
      LG Janine

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