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25. Juli 2014

Herber Schokoladenkuchen für Zartbitter-Fans

Eigentlich wollte ich dieses Rezept schon Anfang der Woche posten, aber da mich Gott wieder zur Ruhe gerufen hat und meine Maus noch ein paar Impfnachwirkungen zu überstehen hatte, wirds heute erst was.
Die Kleine hat schon wieder enorme Entwicklungssprünge gemacht, ihre Gesichtsausdrücke werden immer ausgefeilter und sie kommt schon im Bodenbereich an so ziemlich alles dran, was sie haben will. Und sie probiert gerade gern ihre Stimme aus. In den allerhöchsten Tönen qietscht sie vor sich hin und ist sichtlich vergnügt dabei. Und ich auch :-)

Neben dem Kindaufpassen nehme ich mir aber immer wieder die Zeit zum Backen. Kuchen ist bestimmt nicht die Antwort auf all unsere Probleme. Aber ich liebe einfach die Zeit mit meinem Mann, wenn wir nach seiner Arbeit gemeinsam Kaffee trinken und danach noch ein Ründchen spazieren gehen. Das Strahlen auf seinem Gesicht, wenn ihm beim Betreten der Wohnung schon der Duft frisch gebackenen Kuchens entgegenströmt, ist den Aufwand allemal wert!


Dieser Kuchen ist besonders für Menschen, die Kuchen auch gerne mal nicht so süß mögen. Aber auch für mich nicht so "Bittere" war der Kuchen super, sowohl abgemildert durch einen guten Klacks frische Schlagsahne, als auch pur. Also so gut wie für jeden etwas, vorausgesetzt man mag Schokolade und Nüsse.

Damit ihr nun endlich starten und den Kuchen nachbacken könnt, hier das Rezept. Der Kuchen lebt übrigens vom kräftigen Rühren. Daher kommt seine lockere und weiche Konsistenz, ganz ohne Backpulver aus.

Für 1 Kastenform:


5 Eier
1 Prise Salz
etwas Zitronensaft (ca. 1 EL)
350 g brauner Zucker
300g weiche (zimmerwarme) Butter
300 g Mehl
4 EL Milch
50 g ungesüßtes Kakaopulver
300 g hochwertige Zartbitterschokolade (etwa 64 % Kakaoanteil)
150g gemischte, grob gehackte Nüsse (zB Mandeln, Walnüsse, Pistazien - Allergiker nehmen nur das, was sie vertragen)

Die Schokolade grob hacken und die Hälfte langsam über dem Wasserbad schmelzen. Je nachdem, wie lange euer Ofen zum Aufheizen und ihr zum Vorbereiten braucht, schonmal auf 160° C Umluft vorheizen.

Die Eier trennen. Eiweiß mit Salz und Zitronensaft steif schlagen. Die Hälfte (also 175 g) Zucker einrieseln lassen und so lange weiterrühren, bis sich die Kristalle fast aufgelöst haben und die Masse schön seidig glänzt.



Den restlichen Zucker mit den Eigelben schaumig rühren. Die Butter hinzugeben und gut und kräftig unterrühren. Die geschmolzene Schokolade einrühren.

Mehl und Kakaopulver mischen und, abwechselnd mit der Milch, unter die Eier-Fett-Masse rühren. Ist der Ofen schon auf Temperatur? Falls ihr vergessen habt, ihn einzuschalten, jetzt wäre der passende Zeitpunkt, das nachzuholen.

Nun vorsichtig und behutsam mit einem Schneebesen den Eischnee unterheben. Wenn ihr jetzt zu kräftig rührt, ist die ganze schöne Luft futsch, die den Kuchen so schön locker macht. Also schön vorsichtig vorgehen.

Zum Schluss noch die Nüsse und die restliche gehackte Schokolade unterheben und ab mit dem Teig in die gefettete und ggf. mit Semmelbröseln ausgestreute Backform. Bei 160° C Umluft etwa 60 Minuten backen. Nach 15 Minuten einmal der Länge nach mittig einschneiden. Immer mal wieder ein Auge darauf werfen und Richtung Ende der Backzeit ab und an die Stäbchenprobe machen. Denn der Kuchen sollte herausgenommen werden, sobald er fertig ist, damit er schön saftig bleibt und nicht durch längeres Backen zu trocken wird. Es darf kein flüssiger Teig mehr am Holzstäbchen kleben bleiben, dann ist er fertig.

Die Backzeit hängt stark von der tatsächlichen Temperatur eures Ofens ab. Auch hier kann ich euch nur empfehlen, in ein Backofenthermometer zu investieren, das erspart die lästige Raterei, ob die Temperatur auch richtig eingestellt ist.

Nach 10 Minuten Abkühlzeit den Kuchen vorsichtig auf ein Gitter stürzen.

Jetzt noch schnell den Tisch decken, etwas Sahne schlagen, ein schönes Heißgetränk vorbereiten, und: Genießen!


Noch ein kleiner Tipp: Den Kuchen nach dem Abkühlen mit guter Kuvertüre überziehen, dann bleibt er länger frisch.

Der Zartbitterkuchen wurde übrigens mittlerweile schon wieder abgelöst von Zimtschnecken, die ich gestern gemeinsam mit unserem Nachbarkind gebacken habe. Sie hat uns besucht und sich einfach großartig um meine Maus gekümmert. Total süß! Apropos, unsere Jüngste qietscht grad schon wieder vor sich hin. Ich werde mal zu ihr gehen. Und euch viel Spaß beim Nachbacken!

PS: Lasst mich eure Ergebnisse wissen :-)



22. Juli 2014

Fels in der Brandung

Wow. Heute will ich mit einem Bibelvers beginnen, über den ich gerade (nicht) gestolpert bin. Mal wieder habe ich Sprüche 31 gelesen, weil diese Verse mich einfach leiten. Sie haben in mir freigesetzt, dass ich überhaupt wieder kreativ arbeite, weil ich erkannt habe, dass auch das von Gott kommt und gut ist. In meiner aktuellen Lieblingsausgabe der Schlachter 2000 findet man am Rand schöne Parallelstellen, und ich habe mich einfach mal leiten lassen. Gelandet bin ich im Prediger, Kapitel 9. Dort heißt es in Vers 7:
So geh nun hin, iss mit Freuden dein Brot und trinke deinen Wein mit fröhlichem Herzen, denn Gott hat dein Tun längst gebilligt.

Wie Gott mein Herz einfach kennt. Und mich zur Ruhe ruft. Irgendwie habe ich nämlich wieder angefangen, auf der einen Seite den Zweifeln in meinem Herzen Raum zu geben. Zweifel daran, ob das hier alles das richtige ist. Und auf der anderen Seite mir nicht die Zeit zu nehmen, zu genießen, was Gott mir gibt, auch durch die Dinge, die ich tue. Weil ich schon wieder viel zu viele Pläne in meinem Kopf mache. Aber wie immer hat mein himmlischer Vater das perfekte Timing und lässt mich wieder Frieden und Klarheit finden. 

Um euch einen kleinen Einblick zu geben, so wollte ich eigentlich anfangen:

Zielgerade. Noch zwei Wochen Arbeit vor uns (bzw. vor meinem Mann, ich habe seit knapp sechs Monaten einen 24/7-Traumjob), und dann ist Urlaubszeit. Damit wir das auch gut überstehen, nutzte ich gestern mein bisschen Freizeit, um meinem Mann seinen bisherigen Lieblingskuchen in überarbeiteter Form zu backen.

Aber da sprach der Stress aus mir heraus. Doch der Stress beherrscht mich nicht. Und nach einem supertollen Telefonat mit Juli und ihrem Mann und einer befreienden Zeit mit Gott, mache ich hier für heute Schluss. Den Kuchen habe ich wirklich gebacken. Das Rezept bekommt ihr noch, aber nicht heute. Seid gespannt, es ist wirklich gut ;-)



21. Juli 2014

Streuselschnecken!

Nachdem mich Janine nun schon so lieb vorgestellt hat, ist es wirklich an der Zeit, dass ich mich auch mal persönlich zu Wort melde. Liebe Janine, danke für deine willkommen heißenden Worte, wow, und das, obwohl ich noch gar nichts geschrieben habe! Solltet ihr Janine mal in "Echt" treffen: Sie ist tatsächlich so ein Goldschatz!
***

Lasst uns gleich zur Sache kommen: Hefeteig. 
Hefeteig ist für mich wie eine weiße Leinwand: Alles ist möglich! Herzhafte Pizza, süßes Gebäck, Kuchen, Brot, Waffeln, Pfannkuchen - Hefeteig ist einfach toll. Heute, anlässlich des Geburtstags meines Mannes, hab ich mal was ausprobiert, was mich seit meiner Kindheit erfreut: Streuselschnecken! 
Früher ist mein Vater fast jeden Donnerstag ganz früh vor der Arbeit zum Bäcker gegangen und hat uns Leckereien für die Schule mitgebracht. Was war in meiner Brotdose, immer? Ihr ahnt es. Streuselschnecken.


Eigentlich sind es nicht wirklich "Schnecken" im genauen Wortsinn, sondern eher Taler. In meinem Sprachgebrauch heißen sie aber seid meiner Kindheit so. Tut mir leid, das kann ich nicht ändern ;)

Heute verrate ich euch mein liebstes Lieblings-Hefeteig-Rezept, das ich so lange erprobt, daran geschliffen und verbessert habe, bis ich wirklich zufrieden damit war (eine Spur von Perfektionismus war oder war vielleicht auch nicht involviert!). Wichtig finde ich, dass die Hefe schön frisch ist. Dann kann eigentlich (fast) nichts mehr schief gehen. Seid ihr bereit? Dann los!


Streuselschnecken - Rezept für 8 Stück 

 

Zutaten für den Hefeteig:
  • 200 g Weizenmehl + eine gute Handvoll mehr
  • 1/8 Liter Milch, leicht angewärmt
  • 40 g frische Hefe
  • 3 gehäufte Esslöffel Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 50 g sehr weiche Butter (auf keinen Fall kalte aus dem Kühlschrank)
  • 1Ei
Die Milch in einer mittelgroßen Schüssel ganz leicht erwärmen (z. B. in der Mikrowelle). Danach die Hefe hineinkrümeln und den Zucker hinzufügen. Mit dem Schneebesen so lange rühren, bis sich die Hefe und der Zucker aufgelöst haben.
Das Mehl in eine große Schüssel sieben. Salz hinzufügen. Nun die warme Hefe-Milch darübergießen und mit der Hand oder den Knethaken eures Handrührgeräts einarbeiten (vielleicht bin ich da altmodisch, aber ich bevorzuge definitiv Hefeteig mit der Hand zu verarbeiten.) Sobald die Milch zum größten Teil mit dem Mehl verbunden ist, die Butter und das Ei hinzufügen. Nun wird der Teig wieder relativ flüssig und evtl. auch klumpig. Davon nicht abschrecken lassen. Solange zusätzlich geringe Mengen Mehl hinzufügen, bis ein fester, kompakter Teigball entsteht, der sich von selbst vom Schüsselrand löst.
Nun muss der Teig ca. 1 Stunde unter einem sauberen Geschirrtuch an einem warmen Ort ruhen.



In der Zwischenzeit könnt ihr die Streusel zubereiten. Dafür braucht ihr:
  • 125 g kalte Butter (diesmal aus dem Kühlschrank)
  • 150 g Mehl
  • 150 g Zucker
  • 1 Prise Zimt
Die Butter mit den Fingerspitzen in kleine Flöckchen zerrupfen. Mehl, Zucker und Zimt hinzufügen. Zunächst mit den Fingerspitzen, dann mit der ganzen Hand zu einem krümeligen Teig verarbeiten. Relativ schnell und zügig arbeiten, damit die Butter nicht zu warm wird.

Den mittlerweile doppelt so großen Hefeteig zu einer unterarmdicken Rolle formen. Die Rolle quer halbieren. Die Hälfte wiederum halbieren. Die Viertel noch mal halbieren. Jetzt solltet ihr 8 kleine Röllchen haben. Ein Trick, den ich mal von einem Koch gelernt habe: Um perfekte Teigkugeln zu bekommen, schlagt und zieht ihr die Ränder eurer Teigkugel auf die Unterseite der Kugel, anstatt den Teig auf der Arbeitsfläche zu einer Kugel zu rollen. So bekommen die Kugeln eine schöne, glatte Oberfläche. Dann die Kugeln relativ platt drücken (sie gehen noch mal sehr auf im Ofen). Mit etwas Butter bestreichen und großzügig (das finde ich persönlich sehr wichtig!) mit Streuseln bedecken.

Bei 170°C für ca. 35 Minuten backen.  

Wer es süß mag (so wie, ehem, ich), der träufelt noch Zuckerguss über die noch heißen Streuselschnecken. Dafür eine halbe Packung Puderzucker und ca. 2 EL heißes (!) Wasser mit einem Schneebesen verrühren. 


Ach so, übrigens kann man den Hefeteig auch wunderbar für süße kleine Zimtschnecken verwenden. Darüber aber mehr in meinem nächsten Post


Ich liebe einfach schlichtes, unkompliziertes Gebäck. Diese Streuselschnecken fallen definitiv in diese Kategorie. Und da mein Mann diese Schnecken ebenfalls liebt, hab ich quasi immer eine gute Entschuldigung, sie zu backen. Win-win, würde ich sagen!

Übrigens: Eine Tasse Kaffee zur Schnecke ist äußerst köstlich! Los, geht welche backen und ladet eure Freunde dazu ein. Und macht am besten dann gleich die doppelte Menge, denn die leckeren Schnecken sind weg wie nix!


Kaffee und Streuselgebäck - großartig! 
Viel Spaß beim Ausprobieren! Welche Erfahrungen habt ihr mit Hefeteig gemacht?

17. Juli 2014

Waldausflug und Heidelbeer-Mohn-Muffins mit weißer Schokolade

Nach einem kurz vor dem Ziel wegen Starkregens abgebrochenen Versuch, nochmal zu unserer Heidelbeerfundstelle zurückzukehren, waren wir wieder dort - und diesmal erfolgreich!


Der ganze Waldboden war bedeckt mit den kleinen Pflänzchen. Früher dachte ich immer, das sei alles nur Unkraut unter den Nadelbäumen. Aber bei näherem Hinschauen fand ich dann die kleinen blauen Kügelchen, die so gut schmecken - und duften! Gott gebraucht eben auch und gerade die unscheinbaren Dinge bzw. Pflänzchen.



Es war so wunderschön dort, nicht mehr in Sichtweite der Straße, einfach die Schönheit Gottes und die ruhige Zeit mit der Familie zu genießen.

Sogar unsere kleine Tochter wollte schon "mitsammeln". Sie war fasziniert von den neuen Eindrücken im Wald. Viel haben wir übrigens nicht gesammelt, ich schätze in etwa 200 Gramm Heidelbeeren und eine gute Hand voll Himbeeren. Das Kind geht halt vor, und wenn ihre Geduld zu Ende ist, ist unsere Sammelzeit beendet.



Wie gut, dass ich mich am Tag zuvor überzeugen überreden von den Waldheidelbeeren anstrahlen lassen habe, die auf unserem tollen Wochenmarkt angeboten wurden. Denn so konnte ich neue Muffins ausprobieren.

Ich bin wahrscheinlich die perfekte Kundin für die Marktleute. Egal, ob eigentlich etwas anderes auf meinem Einkaufszettel steht. Ein Blick auf das superfrische Obst und Gemüse (und Fisch) aus der Region und ein freundliches "Brauchen Sie vielleicht noch ... ?" und die Ware ist in meinem Korb gelandet. Ob das gut ist, weiß ich noch nicht. Für die Händler auf jeden Fall. Glücklicherweise haben wir unseren industriellen Süßigkeitenvorrat schon lange, lange nicht mehr aufgefüllt, daher gleicht sich das finanziell (vielleicht) aus.


Die Heidelbeeren reichten gleich für zweimal 24 Muffins, von denen die erste Fuhre schon am nächsten Tag verputzt wurde von einer Horde hungriger Taufbegleiter. Inspiriert für das Rezept wurde ich zunächst durch die Tatsache, dass unser Muffinvorrat sich mal wieder gegen Null neigte. Zudem hatte ich einer guten Freundin zugesagt, dass ich zu ihrer Taufe etwas Gebackenes mitbringen würde. Und drittens hatte ich gerade einen Haufen Heidelbeeren gekauft. Die Kombination mit dem Mohn und der weißen Schokolade enstand dann durch eine schöne Erinnerung an ein Kaffeetrinken in einem kleinen Café in der Stadt. Damals hatten wir den Heidelbeer-Mohn-Kuchen bestellt in der Annahme, es sei Kirschkuchen. Auch hier sollte man genau hingucken...

Besorgt wurden die fehlenden Zutaten wie so oft kurz vor Ladenschluss von meinem Mann. An die Ladenöffnungszeiten hier in Bayern muss ich mich als gebürtige eingelebte Nordrhein-Westfalierin - ich weiß nicht, wie das richtig heißt - wirklich noch gewöhnen. Aber ich bin schon sehr zufrieden mit meiner Wahlheimat, auch wenn man die beiden Bundesländer ruhig etwas näher zusammenrücken könnte, damit ich meine lieben Eltern und Großeltern öfter sehen kann...

Wer jetzt gerne das Rezept hätte, schreibe ab hier mit oder drucke es aus. Meine Empfehlung: Muffins und andere Köstlichkeiten immer mit ausreichender Bewegung an der frischen Luft kombinieren.



Rezept für 24 Heidelbeer-Mohn-Muffins mit weißer Schoki


6 Eier (L)
300 g Rohrohrzucker
2 TL Vanillezucker
100g Butter
200g Sahne
200g weiße Schokolade
300 g Mehl
100 g Speisestärke
3 gestr. TL Reinweinsteinbackpulver
Prise Salz
60 g Mohn

Eier mit den beiden Zuckersorten sehr cremig rühren (lassen, zum Beispiel von der Küchenmaschine). Butter mit Sahne und Kuvertüre in einem Topf bei wenig Hitze und unter Rühren schmelzen und gut vermischen, dann unter die Eiermischung rühren. Die trockenen Zutaten gut miteinander vermengen und vorsichtig mit einem Schneebesen unter den Teig heben. Den Backofen auf 150° C Umluft vorheizen.

Den Teig auf 24 mit Förmchen ausgestattete Muffinmulden verteilen - ob ihr mit einem oder zwei Blechen arbeitet ist egal. Nur bitte wirklich nacheinander backen. Und zwar jeweils 18 Minuten.

Frisch schmecken sie am besten. Aber ich bin ein Fan des Tiefkühlschranks, und auch diese Muffins kann man einfrieren und bei Bedarf auftauen und/oder kurz aufbacken. Dann riecht es auch wieder nach frisch gebacken, man hat aber nicht so viel Arbeit vorher gehabt.



Tja, und so schnell wie sie gebacken sind, war die Hälfte auch schon (fast) wieder weg...

8. Juli 2014

Mitbewohnerin gefunden!

Jaaaa, sie ist da, die neue Mitbewohnerin! Meine wunderbare Freundin Juli wird demnächst hier einziehen und ihre großartigen Geschichten und Ideen mit euch teilen.
Ich bin so froh, dass sie dabei ist. Leider sehen wir uns nicht so häufig. Das letzte Mal im April bei ihrer Traumhochzeit. Uns trennen nämlich gut 300 km Autobahn, und da wir beide mit unseren Familien ökologisch wertvoll unterwegs sind (anders gesagt: es ist einfach kein Geld und kein ausreichender Grund für die Anschaffung eines Automobils vorhanden), gestaltet es sich als ziemlich (zeit-)aufwändig, sich zu besuchen.

Doch so hat uns Gott jetzt die Möglichkeit gegeben, uns häufiger zu sehen, so Tür an Tür mit derselben (virtuellen) Wohnküche und Kreativzimmer. Sie wird sich sicher noch persönlich bei euch vorstellen.

Also:

Herzlich Willkommen, liebe Juli!



Überwältigt

Eigentlich müsste ich Frieden in mir haben, denn Jesus schenkt Frieden im Herzen. Aber dennoch bin ich mir häufig nicht ganz sicher, ob ich auf Gottes Wegen unterwegs bin. Das wühlt mich auf. Und ein Leben ohne seinen Segen? Nein danke.
So auch am Sonntag. Wieder einmal grübelte ich darüber, ob dieser Blog wirklich das richtige ist. Oder ob ich damit eigenen Plänen nachjage. Mein Mann und ich waren mit dem Fahrrad unterwegs, um noch ein paar Beeren im Wald zu sammeln zu später Stunde. Unsere Kleine hatte nach dem Gottesdienst so lange geschlafen, dass wir erst um halb acht loskamen. Wir wussten bloß, dass an dem Ort, zu dem wir wollten, Brombeeren und Holunder zu finden waren, aber es dauert noch einige Wochen, bis man sie ernten kann.

Ich bat Gott: "Lass uns doch Himbeeren finden, als Bestätigung, dass das alles dein Weg für mich ist." Er antwortete mir mit seiner sanften Stimme, dass er es mir schon bestätigt habe durch die Art und Weise, wie es mit dem Blog seinen Anfang genommen hat. Mein Herz hat das allerdings noch nicht so ganz überzeugt.

Wir kamen an und stellten die Fahrräder an einer ebenen Stelle ab. Unsere Tochter hielt es zu Beginn geduldig im Anhänger aus, so war sie auch vor Mücken geschützt. Und dann ... war ich einfach nur überwältigt von Gottes Güte und Schönheit. Er hatte uns zu einer Stelle im Wald geführt, an der nicht nur Holunder und Brombeeren wuchsen. Wir fanden auch noch Himbeeren, ein Meer von Heidelbeeren und große Haselnusssträuche! Und das alles bei dem schönsten Sonnenuntergang, den ich je im Wald erleben durfte. Es war mir egal, ob mich jemand hören konnte, ich dankte und lobte Gott und fing an laut zu singen, weil ich so überwältigt war.

Als wir zurückfuhren, mit jeweils einer Hand voll Himbeeren und Heidelbeeren (so viel Geduld hatte die Maus dann doch nicht gehabt), ging gerade die Sonne leuchtend rot über den Feldern unter und tauchte alles in sanftes Licht. Leider hatte ich meine Kamera nicht dabei, aber die Bilder sind eingeschlossen in meinem Herzen. Genauso wie die Gewissheit, auf dem richtigen Weg zu wandern.

Danke, Papa.

7. Juli 2014

Schoko-Kirsch-Cupcakes



Kennt ihr das? Im Kühlschrank liegen noch ein paar Kleinigkeiten, die unbedingt verbraucht werden müssen, aber nicht so ganz in die Alltagsküche passen. Diesmal waren es bei mir eine große Menge Eier und eine kleine Schale voll Kirschen. Dazu noch ein Haufen Mascarpone und Quark, die eigentlich noch zu einer Erdbeer-Waldmeister-Torte (siehe unten) verarbeitet werden sollten, wozu ich aber Dank meiner kleinen Maus nicht gekommen bin.

Das jüngste Mitglied unserer Familie meinte nämlich die letzten zwei Wochen nicht schlafen zu müssen - alles viel zu aufregend und zu interessant. Man könnte ja etwas verpassen. Tagsüber schlief sie vielleicht mal eine dreiviertel Stunde, abends hat sie verzweifelt angefangen zu weinen, wenn sie schlafen sollte. Und mit fünf Monaten ist man einfach noch zu jung zum Durchmachen.

Seit einer knappen Woche schläft die Kleine endlich wieder wie gewohnt. Jetzt gerade auch...


Der Grund für ihre Unruhe war übrigens ein enormer Entwicklungsschub. Sie krabbelt nun schon fast. Eigentlich viel zu früh, aber es ist ja jedes Kind anders. Dann darf meine Maus eben schon früher die (dringend sicher zu machende) Wohnung erkunden.

Aber zurück zu den Kirschen. Anlass für dieses Rezept war der Geburtstag einer guten Freundin, die jeden Gast gebeten hatte, etwas zum Buffet beizutragen. Natürlich mussten wir die fertigen Cupcakes testen (und fotografieren), bevor es zum Geburtstag ging und die kleinen Törtchen allen zugänglich waren.


Stilecht mit Latte Macchiato aus der Hand meines Mannes. Darauf freue ich mich jeden Tag. *Wen es interessiert, mit welchem Milchaufschäumer man so tollen Schaum hinbekommt, melde sich bei mir ;-) 

Den Test haben sie mit Auszeichnung ("Das sind die besten Cupcakes, die du je gebacken hast!") bestanden. Mein Mann, Autor des Zitats, ist der größte und glücklichste Abnehmer von allem, was ich so zustande bringe. Aber auch der kritischste Tester. Er meint, wenn ich schon eigene Rezepte austüftele, dann müssen sie auch perfekt sein. Sonst könne man ja noch etwas verbessern. Zu seiner Verteidigung muss ich sagen, dass er immer produktive Kritik äußert und schon die ein oder andere seiner Ideen zum I-Tüpfelchen geworden sind - oder manches erst möglich gemacht haben. Außerdem ist er der größte Ermutiger, ohne ihn stünde ich jetzt wahrscheinlich (noch) nicht hier. Obendrein ist er noch begnadeter Schreiner, toller Familienvater, ... aber genug geschwärmt von meinem Mann. Den teile ich ja sowieso nicht mit euch ;-) Dafür aber meine Schoko-Kirsch-Cupcakes.



Man nehme für 24 wirklich große Cupcakes:

 

Für den Teig:

7 Eier (L)
360g braunen Zucker
2 TL Vanillezucker
100g Butter
200g Sahne
200g Zartbitterschokolade (ich nahm 64% Kakao), in Stücke gebrochen
300g Mehl (normalerweise nehme ich Type 550, aber da diesmal keines mehr im Haus war, habe ich Type 405 genommen)
100g Speisestärke
3 gestr. TL Reinweinsteinbackpulver
eine ordentliche Prise Salz
50g Kakaopulver (ungesüßt)


Den Backofen auf 150° C (Umluft) vorheizen.

Eier und Zucker sehr, sehr cremig rühren. Die Butter schmelzen, Schokolade und Sahne hinzugeben und so lange bei schwacher Hitze rühren, bis alles geschmolzen und sich gut vermischt hat. Dann zu der Eiermasse geben und unterrühren. 

Das Mehl mit Stärke, Backpulver, Kakao und Salz in eine Schüssel geben und sorgfältig verrühren (unten am Boden auch). Die Mehlmischung vorsichtig mit einem Schneebesen unter den Teig heben, bis sich alles gut vermischt hat.

Ist der Backofen vorgeheizt?

Wer zwei Muffinbleche hat, stattet beide mit Muffinförmchen aus und füllt diese bis etwa 5mm unter den Rand. Wer eines hat, lässt die erste Ladung auskühlen und backt dann ein zweites Mal.

Die Muffins etwa 15 Minuten backen. Mit einem Holzstäbchen vorsichtig hineinstechen. Wenn kein flüssiger Teig mehr kleben bleibt, sind sie fertig. Sonst noch ein bisschen weiterbacken.

Zur genauen Temperaturfeststellung hilft ein Backofenthermometer. Ich habe es erst für überflüssig gehalten, bis meine liebe Mama mir eins mitgebracht hat und ich feststellen durfte, dass mein Backofen noch lange nicht vorgeheizt war, als das Heizlämpchen ausging. Seitdem benutze ich es immer.

Falls die Muffins von außen dunkel werden, aber innen noch nicht gar sind, für die restliche Backzeit Alufolie drüber legen und die Temperatur etwas herunterdrehen. Beim nächsten Mal dann eine etwas niedrigere Temperatur wählen und die Backzeit etwas verlängern. Einfach ausprobieren!


Wer lieber Schoko-Muffins mag, hört hier auf. Wer gerne Cupcakes ist, macht weiter.

Für das Kirsch-Topping braucht ihr:

500g Mascarpone
250g Sahnequark
100g Puderzucker
2 TL Vanillezucker
zwei Handvoll frische Kirschen, gewaschen und entsteint
24 schöne, gewaschene Kirschen zum Garnieren
nach Belieben Schokoraspel (zartbitter)


Die Kirschen stark zerkleinern (entweder mit der Küchenmaschine, oder kurz mit dem Pürierstab - es sollten noch kleine Stückchen vorhanden sein). Mascarpone mit Quark und den Zuckersorten glatt rühren, die Kirschen unterrühren. Bis kurz vor dem Servieren kalt stellen.




Vor dem Servieren die Creme in einen Spritzbeutel mit Sterntülle füllen, kreisförmig auf die Kuchen auftragen und mit Schokoraspeln und den 24 Kirschen verschönern.

Jetzt nur noch ein paar Freunde einladen oder selbst besuchen gehen und sich den Sommer auf der Zunge zergehen lassen.

Und so schnell, wie sie fertig sind, sind sie auch wieder weg!



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