Es ist nicht so, dass ich nicht gebacken hätte. Entweder die Kuchenversuche waren misslungen, oder so schnell aufgegessen, dass ich keine Chance hatte, sie in fotografischer Form festzuhalten. Es ist auch nicht so, dass ich nicht von meiner Tochter hätte berichten können. Sie läuft jetzt schon und wird am Wochenende ein Jahr alt, und jeden Tag begeistert mich etwas Neues an ihr. Und es ist auch nicht so, als hätte ich nicht Großartiges mit Gott erleben dürfen, dass ich gerne mit euch geteilt hätte.
In den meisten Fällen bin ich abends einfach nur noch platt ins Bett gefallen. Ich habe ehrlich gesagt völlig unterschätzt, wie anstrengend es ist, Mutter zu sein. Das lehrt mich übrigens sehr große Dankbarkeit gegenüber meiner eignenen Mama, die mit mir im ersten Jahr ein weitaus weniger pflegeleichtes Kind hatte als ich es habe.
Aber Mamas Gehirn darf einfach nie abschalten. Ein Auge ist immer beim Kind, gerade wenn es eine neue Bewegungsmethode erlernt hat oder gewachsen ist, und bisher unerreichbare potenziell gefährliche oder zerbrechliche Dinge auf einmal in den Wirkungskreis rutschen. Und den ganzen Tag nur auf das Kind achten geht nicht - andere Aufgaben rufen, die nicht mehr ohne weiteres erledigt werden können, denn das (erste) Kind ist immer da, wo Mami ist. Auch der nette Kaffeeklatsch mit den anderen Müttern ist keine wirkliche Pause, denn dann muss man sich auf Kind und Gespräch gleichzeitig konzentrieren - was nicht heißt, dass ich nicht die Gesellschaft mehr als schätze, der Austausch ist einfach Gold wert und sehr beruhigend, denn jede Mama kocht doch nur mit Wasser.
Trotzdem ist es das schönste, was ich mir vorstellen kann, Mama zu sein.
Im letzten Jahr durfte ich viel lernen, teilweise mit vielen Tränen. Weil ich selbst zu viel von mir erwartet habe. Weil ich meine zur Verfügung stehende Zeit und Kraft völlig überschätzt habe. Und weil ich zuviele Aufgaben angenommen oder selbst kreiert habe. Ich muss auch sagen, dass Blogs zu lesen, ohne die nötige Distanz zu wahren, schnell dazu führt, dass man nur auf das schaut, was andere können und schaffen, auch als Mütter. Und wenn man viele Blogs liest, kommt man auch schnell zu dem Bild, dass es DIE perfekte Mama gibt, die in jeder kleinen Pause superfleißig Haushalt, Handarbeiten, Backen, Einkochen und so weiter hinbekommt, und das ganze auch noch wunderschön zu dokumentieren und zu veröffentlichen weiß. Am besten noch neben der Arbeit.
Wie gesagt, ich habe dazu gelernt und bin nun viel entspannter. Mich lähmt nichts mehr als ein schlechtes (falsches) Gewissen. Daher werde ich 2015 bedachter meine Aufgaben wählen und lernen, Nein zu sagen, auch zu mir selbst, wenn ich mir selbst zuviel aufhalse. Und ich werde dabei immer wieder auf Gott schauen und ihn fragen, welche Aufgabenfelder wirklich für mich gedacht sind. Denn Jesus sagt in Matthäus 11, 28-30:
Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen! Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.
Das habe ich schon so oft selbst erleben dürfen, und doch habe ich es genauso häufig wieder vergessen. Aber wir sind ja auf dem Weg und dürfen wachsen. Das ist eines meiner Vorsätze für 2015, mich nicht selbst zu beladen mit einem schweren, harten Joch.
Wie euch sicher aufgefallen ist, hat es die Seite endlich zu einem neuen Outfit gebracht - wie gefällt es euch?
Eine gesegnete Woche euch allen,
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