Aber so richtig. Warum ist es denn bitte wieder so kalt geworden? Es hat sogar gefroren letzten Nacht. Draußen. Drinnen: Ich auch. Oh man!
Trotz der kalten Temperaturen juckt es mich aber gerade total in den Fingern. Der Frühjahrsputz ruft. Und zwar laut! Vielleicht, weil es trotz der eisigen Temperaturen doch etwas heller wird und das Licht unbarmherzig in jeden dunklen Winkel in unserer Wohnung scheint? Oder vielleicht, weil wir nun fast auf den Monat genau zwei Jahre hier wohnen und sich in diesen zwei Jahren doch ganz schön viel Krempel ansammelt? Und Staub! Wo kommt der eigentlich her?
Würde Aufräumen Hämmer- und Klopfgeräusche machen, dann hättet ihr es in den letzten Wochen und Tagen bei uns kräftig rumoren gehört. Wir haben Kellerleichen hervorgezogen, Kisten über den Dachboden geschleift, verängstigte Spinnentiere aufgeschreckt, die dachten, sie hätten ein Refugium für die Ewigkeit gefunden, ne Menge Staub aufgewirbelt und gefühlte zehn Tonnen Altpapier entsorgt.
Ich bin jedenfalls jedes einzige Mal erstaunt, wie viel sich in unserer gefühlten Abwesenheit ansammelt. Ich könnte fast philosophisch darüber werden.
Führe ich ein so unbewusste Leben, dass sich Dinge einfach ansammeln?
Was versuche ich mit 10 Rollen Geschenkpapier und 30 leeren Gurkengläsern zu kompensieren?
Ist es nicht tatsächlich so, dass weniger mehr ist und dass ich zu mehr komme und mehr tue, wenn ich weniger Auswahl habe?
Bevor ihr aber zu sehr in mein verrücktes Hirn mithineingestrudelt werdet, hier mal eine kleine Inspiration für euch für euren Frühjahrsputz zu Hause!
1. Kleiderschrank: Die "Ich-packe-meinen-Koffer-Technik"
Ein Tipp, wie man den Kleiderschrank effektivstens ausmistet: Stellt euch vor, ihr verreist. In eurem imaginären Urlaub fahrt ihr sowohl in die Berge, ans Meer, zu Freunden und in eine Stadt (was für ein Urlaub, oder :D?) Nehmt einen (imaginären) Koffer, legt ihn auf euer Bett und packt darin alles ein, was ihr für eine Reise bräuchtet. Diese reverse Art des Kleiderschrank-Ausmistens hilft euch zu sehen, was ihr wirklich mögt. Der Rest kann rigoros raus. Für Hartgesottene gleich in die Kleiderkammer. Für Zögerlichere erst mal in ein Zwischenlager (Karton. Dachboden. Freundin) - irgendwo wo ihr es nicht seht.Mittlerweile liebe ich es, in meinen Schrank zu schauen: Er ist fast leer. Und alles, was darin hängt, mag ich total und würde es sofort anziehen. Ich sortierte grob in Herbst/Winter-Kleidung (die hängt da momentan) und in Frühling/Sommer. Alles, was gerade out of season ist wandert auf den Dachboden. Dort wo ich es nicht sehe. Positiver Nebeneffekt: Wenn ich die Sachen ein paar Monate später wieder raushole, ist es, als hätte ich sie neugekauft! Shoppen ohne Geldausgeben! Hurra, das gefällt mir!
2. Büro: Papierkram, Dokumente, und ähnlich schreckliche Dinge
Kennt ihr noch diese Plakate "Deutschland sucht seinen Impfpass"? Die fand ich großartig! Und leider so wahr!! Ich empfehle (mir) regelmäßig durch alle meine Unterlagen zu schauen und gegebenenfalls Dinge wegzuschmeißen, die abgelaufen sind. Bestimmt hat jeder von euch ein System, unter denen er seine Dinge abheftet. Wir haben insgesamt vier zentrale Ordner, in denen eigentlich alles Wichtige abgelegt ist.
- Persönlicher Ordner Ehefrau (das bin dann ich :)). Darin bewahre ich z. B. meine alten Immatrikulationsbescheinigungen, Passfotos, Bescheinigungen vom FSJ, Unterlagen für die Krankenversicherung, Zeugnisse etc. auf.
- Persönlicher Ordner Ehemann. Was da drin ist ... wer weiß das schon ;)? Der Mann - ein ewiges Rätsel!
- Home Management: aktueller Mietvertrag, alles zu Strom, Wasser, Internet, Telefon, Handy, Steuerbescheide, Belege für die aktuelle Steuererklärung, unsere alten Haushaltsbücher, etc. Ach ja und in einer Extratasche (besonders süß mit Reißverschluss ... bin ich die Einzige, die in Papierwarenläden regelmäßig vor Freude durchdrehen könnte?) Impfpässe, Bonushefte und so.
- Finanzen und Versicherungen: Wie der Name schon sagt. Alle wichtigen Sachen, mit Geld und Versicherungen und bla bla bla. Wichtige Erwachsenendinge halt!
3. Wohnzimmer: Bücherregale
Mittlerweile habe ich mich in eine gewisse Art von Wahn aufgeräumt. Nichts, was irgendwie sentimentalen Wert hat (Astrid Lindgren!) darf bleiben. Unser Bücherregal, ehemals Herberge für über 300 Bücher (schluck!), wurde auf die Hälfte reduziert. Also, nicht das Regal, sondern der Inhalt. Jedes mal, wenn ich an den Büchern vorbeigehe, könnte ich wieder zwei, drei herausziehen, die ich eigentlich nicht mehr lese. Nie mehr lesen werde. Oder vielleicht noch nie gelesen habe und es auch nicht vorhabe zu tun. Bücher könnte ich nicht einfach in die blaue Tonne werfen, deswegen frage ich mich bei Büchern immer: Wen könnte das mehr interessieren als mich? Wer würde sich über dieses Buch freuen? Zack, Geschenk gefunden!
So viel konnte weg ... |
4. Noch mehr Dinge, die ihr einfach wegwerfen könnt (ehrlich!):
- Einzelne Socken oder Socken mit Löchern
- Abgelaufene Kosmetikprodukte (Make-up, Cremes, etc.)
- Abgelaufene Medizin und Salben
- Geburtstagskarten, Weihnachtskarten, etc., die keinen sentimentalen Wert haben
- Kaputte Dinge! Entweder, sie werden jetzt sofort repariert oder sie müssen gehen!
- Lebensmittel, die abgelaufen sind oder die man niemals essen wird
- Geschenke, die man nur aus Verpflichtung behält
- Dekogegenstände! (Wer braucht eigentlich 238 Kerzengläser?!)
- Zeitungen und Zeitschriften (ja, auch die, die man doch bestimmt irgendwann mal lesen will. Dieser Tag wird nicht kommen.)
- Doppelgänger (warum zwei Schneebesen, zwei Gemüsereiben ...??)
Wir haben so viel ausgemistet, dass am Ende ein Regal leer stand. Ich wiederhole das noch einmal in Worte: Am Ende stand ein Regal leer. Oder noch einmal anders ausgedrückt: Wir haben ein Regal mit Müll gefüllt gehabt. Ahnungslos stand es zwei Jahre unbemerkt mitten unter uns. Das war eine ganz schöne Lektion für mich! Warum sollte ich Möbel besitzen, nur damit sie Müll beherbergen??
"Ich habe Müll beherbergt." |
Das Schöne nun daran ist, dass wir eben jenes Regal auf Ebay-Kleinanzeigen verkloppen konnten und sogar (noch ein bisschen) Geld machen konnten. Beim Aufräumen der Küche sind mir noch andere Sachen in die Hand gefallen, die ich beim näheren Hinsehen doch nicht wirklich brauchte. Auch die sind aktuell als Anzeige gestaltet. Mit gründlichem Aufräumen kann man sogar also Geld verdienen! (Nebenbei bemerkt haben wir noch umgerechnet 70 Euro in dänischen Kronen gefunden, die wir gleich umgetauscht haben! Hurra, hurra :D!)
Ahhh... fühlt sich das nicht schon beim Lesen 10 Tonnen leichter an? :)
Wie sieht euer Frühjahrsputz aus?
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