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3. Mai 2017

Von einem Babyquilt und vom Liegen in der Schwangerschaft (ein paar Tipps)


In ein paar Stunden oder Tagen wird, so Gott will, unser drittes Kind zur Welt kommen. Damit geht eine anstrengende Phase zu Ende, denn durch starke Schmerzen konnte ich die letzten 5 Monate nur liegen und sitzen und habe selten die Wohnung verlassen können. Immer wenn ich für längere Zeit stand, habe ich bald danach Unterleibkrämpfe bekommen, die kaum auszuhalten waren. Daher hieß es: schonen, schonen, schonen.

Anfangs ist das ja noch ganz nett. Endlich hat man die Möglichkeit, mal so richtig ohne schlechtes Gewissen auszuspannen, auf der Couch zu liegen, zu lesen, alles zu machen, bei dem man sich sonst faul gefühlt hat. Aber nach einiger Zeit wird das ganz schön langweilig. Alle, mit denen man telefonieren könnte, oder die einen besuchen könnten, arbeiten normalerweise tagsüber, und irgendwann will man einfach auch mal wieder etwas Sinnvolles beitragen. Da ich schon in der ersten Schwangerschaft starke Beschwerden hatte (in der zweiten dafür Gott sei Dank überhaupt keine), wusste ich zumindest schon einmal, wie man es nicht macht. Damals ging es mir psychisch nämlich echt schlecht, und die Fehler wollte ich nicht wiederholen.

Deswegen habe ich euch heute, bevor ich euch den neuen Quilt zeige, ein paar Ratschläge mitgebracht, wenn ihr in einer ähnlichen Situation seid und die Zeit gut hinter euch bringen müsst.

19. April 2017

Was "isst" du so?


In den letzten Jahren ist es immens wichtig geworden, was man isst. Manche verzichten auf Fleisch und auf Fisch, andere auf Zucker oder weiße Auszugsmehle, andere konsumieren nur ökologisch, fair und regional, wieder andere sind überzeugte Veganer oder passionierte MacDonalds-Gänger. Auf Tagungen fällt mir immer wieder auf, wie viele mittlerweile ganz konkrete Speisewünsche angeben ("ohne Laktose, Knoblauch und Weizen, bitte") und wie viele Extrawürstchen gebraten werden. Ich nehme mich da nicht aus, seit über 10 Jahren verzichte ich auf Fleisch, im Sommer auf Milchprodukte, aufgrund mehrerer Unverträglichkeiten in unserer kleinen Familie koche ich ohne dieses und jenes usw. usw. Kurzum: Ich mache mir doch echt ganz schön viele Gedanken darüber, was ich so esse.

Und ich glaube nicht, dass das schlecht ist. Wer viel Auswahl hat, und das haben wir in einem Industrieland im 21. Jahrhundert, hat eben auch die Möglichkeit auszuwählen, wegzulassen und zu verstärken. Uns ist es aber irgendwie wahnsinnig wichtig geworden, zu wissen, was wir in uns reintun. Zu wissen, woher es kommt. Zu wissen, wie es zusammengesetzt ist. Zu wissen, was es in mir macht. Zu wissen, wie es mir schaden könnte. Zu wissen, nicht nur, wie viele Kalorien es hat, sondern wie viel ungesättigte Fettsäuren und Proteine und Kalium. Wir analysieren unsere Lebensmittel mit einer erstaunlichen Präzision, die mich an meine Zeit im biochemischen Labor erinnert - nur, dass dort weniger leidenschaftlich diskutiert und geforscht wurde!

Und da fange ich an, mich über etwas sehr Sonderbares zu wundern.


5. Dezember 2016

11 Tipps für mehr Konsum! {Oder: Wie du noch weniger von deinem hart verdienten Geld übrig hast...}

Lange, lange ist er her, der letzte Blogeintrag. Das war keine geplante Blogpause, irgendwie habe ich einfach lange gebraucht, um im Leben von zwei mittlerweile Kleinkindern anzukommen. Viel gelernt, viel losgelassen, viel umgeworfen habe ich in der Zeit, davon werde ich bei Gelegenheit bestimmt noch das eine oder andere berichten. Mittlerweile habe ich aber endlich das Gefühl, angekommen zu sein und dass mich eine Abweichung vom Normalzustand (passiert ja ab und an) in kleinerem oder größerem Ausmaß nicht so schnell aus der Ruhe bringen kann.

Zum Wiedereinstieg ein etwas ironischer Artikel zum Thema Konsum, passend zur Weihnachtsshoppingzeit. Wir versuchen in diesem Jahr, uns nicht von allen Angeboten und Tricks der Verkäufer verführen zu lassen. Weil einfach nicht wirklich viel Geld da ist, wenn man zu viert von einem Einkommen lebt. Auch wenn ich wirklich, wirklich gerne ein bisschen Weihnachtsdeko fürs Fenster gehabt hätte, aber es ist eben gerade nicht drin. Vielleicht hilft es ja auch dem einen oder anderen, seine Antriebsgründe zu überdenken und am Ende des Jahres vielleicht doch noch den einen oder anderen Euro übrig zu haben für das, wofür wir sonst so oft kein Geld mehr haben. Bedürftige zum Beispiel, Freunde in Notsituationen, echte Nettigkeiten oder einfach zum Sparen für schöne Zeiten in der Zukunft und ein bisschen weniger Geldsorgen.



23. Mai 2016

Leben eben

Der März rollte an mir vorüber wie die Lastwagen, die manchmal auf unserer Straße vorbeidonnern. Und - swusch!! - war auch schon April, und während ich hier so tippe, linse ich mit einem Auge auf meinen Kalender und stelle fest, dass der Mai ja auch schon quasi vorbei ist. Irgendwo zwischen Arbeit, Haushalt, Grippewelle und noch mehr Arbeit ist diese kleine, feine Ecke im Internet leider etwas vernachlässigt worden. Ganz unbeabsichtigt, Indianerehrenwort! Und das nicht einmal, weil ich so eine Reise um die Welt gemacht hätte oder wir über Nacht zehn Kinder im Haus hatten, die mich auf Trab gehalten haben. Nee. Es war einfach ganz stinknormaler Alltag. 
Aber wenn ich so darüber sinniere, stelle ich fest, dass das, was ich als "ganz stinknormalen Alltag" bezeichne, an jeder Ecke etwas Besonderes hat.

Worüber ich gerade nachdenke

Finanzen. Mal wieder. Nachdem mein Mann nun etwas mehr verdient, stellen sich mir viele Fragen. Wir bekommen monatlich gerade so viel Geld wie noch nie zuvor. Eine sehr, sehr schöne Situation, die mir aber auch echt ein bisschen Kopfzerbrechen bereitet. Wie geben wir unser Geld jetzt aus? Mehr spenden, klar. Mehr sparen? Oder unsere Budgets aufstocken, damit wir etwas mehr Spielraum haben? Wie bleiben wir gute Verwalter? Wie kann ich der Neigung, mein Geld sinnlos zu verschwenden (Klamotten! Deko-Krempel! Noch mehr Klamotten!) mit einem höheren Gehaltsscheck entgegentreten? Was ist der richtige Umgang? Oh Herr, schenk mir Weisheit!

Was mich gerade staunen lässt

Gottes Timing. Seine Versorgung! Und das kleine, silberfarbene Auto, das seit knapp einem Monat auf unserem Hof parkt. Darüber, dass wir es genau in dem Monat geschenkt bekamen, als wir (s.o.) zum ersten Mal ausreichend finanzielle Mittel für ein Auto und das Benzin und die Pflege etc. haben. Über das mittlerweile zweite Auto in zwei Jahren, für das wir nichts bezahlen mussten (jawohl!). Und über die (vielen) Menschen, die uns ein so großes Vorbild und Inspiration im Geben und Teilen sind.


 

Was ich gerade lese

Ein Buch über Finanzen (ach du Schreck. Jetzt ist aber Schluss mit dem F-Wort!). Und ein ziemlich simples Buch über Liebe und Beziehungen, blah, blah, blah. Der perfekte Samstagnachmittag-Kaffee-Keks-Couch-Schmöker mal wieder was Ordentliches: Große Erwartungen von Charles Dickens.

Was ich gerade sehe

Die 837 Schattierungen von Grün draußen. Ist euch einmal aufgefallen, wie viele Sorten Grün es gibt? Den (gerade) oft sturmbverhangenen Himmel. Wie oft stehe ich an unserem Küchenfenster und schaue einfach nur raus, auf die Wolken, die Felder, genieße die Farben. Ja, liebe Nachbarn, ich bin leidenschaftliche Wetter- und Baumbeobachterin, nicht eine creepy Stalkerin, wie ihr vielleicht denkt ;)!

 

Wofür ich gerade dankbar bin

Den nicht endenden Dreiklang aus Biomüll, gelber Sack, Einkauf. Oder in seiner Variation: Spülmaschine, Wäsche, Badputzen. Ich kann mich dafür entscheiden, es als lästige Pflicht zu sehen, die mir auferlegt wird und mich von den eigentlich wichtigen Dingen abhält (Freunde treffen, Kuchen essen, chillen). Oder ich kann es als ein Geschenk betrachten. Ich möchte es als solches betrachtet! Dass wir in einer Wohnung wohnen, die ich sauber halten darf, Kleidung haben, die ich waschen darf, Essen haben, und so weiter. Ich bin dankbar für Möglichkeit, die Dinge zu pflegen, die uns anvertraut wurden. Und es macht micht immer wieder - gerade beim Putzen - demütig. Und das ist gut so.


26. April 2016

4 Tipps und Tricks zum Frühjahrsputz

Oh, Frühling! Ich sehne dich herbei!

Aber so richtig. Warum ist es denn bitte wieder so kalt geworden? Es hat sogar gefroren letzten Nacht. Draußen. Drinnen: Ich auch. Oh man!


14. März 2016

Ein bisschen Ruhe...



In den letzten Tagen hatte ich das erste Mal so richtig Auszeit. Mein Mann und meine Eltern nahmen mir die Kinder ab, es wurde für mich gekocht und ein bisschen Haushalt gemacht, mein Mann pflanzte Blumen ein auf unserem Balkon und ich durfte schlafen, lesen, in Ruhe Kaffee trinken. Urlaub könnte man meinen. Aber nein, ich war krank. Und zwar so richtig. Bis auf Fieber hatte ich alle Grippesymptome, von ausgeprägten Glieder- und Kopfschmerzen, Nasennebenhöhlen so richtig zu und war extrem schnell erschöpft. Die meiste Zeit des Tages hütete ich das Bett.

27. Februar 2016

Grün, gesund und günstig: Putzen ohne Chemie!

Ein Thema, das mich immer wieder total fasziniert ist "green cleaning" - also Putzen ohne Chemikalien, mit einfachen Mitteln zu Hause selbst gemacht und spottbillig. Ich finde, es ist wirklich eine Kunst, das Haus auf eine natürliche, einfache und günstige Art gut in Schuss zu halten. Wenn ich mir in der Drogerie die Regale voll mit Putzmitteln anschaue, sehe ich schon gar nicht mehr durch. Ehrlich? Muss ich für jeden Raum ein anderes Putzmittel haben? Muss es so kompliziert sein?

Ich denke nicht! Außerdem will ich, dass es meine Gesundheit und unsere Umwelt nicht mit so vielen Chemikalien belastet! Aber die Ökoputzmittel haben mich bisher noch nicht überzeugt - weder die Putzkraft noch der Preis.

Seid ein paar Monaten beschäftige ich mich also nun mit selbst gemachten Putzmitteln, habe viel ausprobiert, für schlecht befunden, verändert und habe nun so nach und nach meine Putzroutine komplett auf "grün, günstig und gesund" umgestellt.



27. Januar 2016

Fastenzeit // 40 Tage Verzicht?


Gerade erst hat es begonnen, das neue Jahr, da ist der Januar auch schon fast wieder vorbei. In den Bäckereien hängen schon länger bunte Luftschlangen, Berliner (oder Krapfen oder Pfannkuchen, je nach Region) gibt es in allen Variationen zu kaufen. Liegen Weihnachten und Neujahr doch gerade erst hinter uns, die Schlemmzeit schlechthin, darf man sich doch auch wohl noch diesen Leckereien hingeben. Und dann, ab Aschermittwoch, wird hart gefastet. Süßigkeiten und Kalorienreiches, versteht sich. Damit im Sommer auch wieder ohne Schamgefühl das Freibad betreten werden kann.

Ich glaube, dass es so aber gar nicht gedacht war. Harte Selbstdisziplin einfach um der Disziplin wegen kann ich in meiner Bibel so  allerdings nicht finden. Jesus hat immer ein barmherziges Auge für Menschen gehabt, vor allem für jene, die große Probleme hatten und haben. Wenn jemand sich über die Feiertage und die Karnevalszeit nicht im Griff hat, liegt das Problem wohl tiefer - und das Fastenmüssen ist eine sich selbst auferlegte Last, die derjenige dann meist ganz schnell wieder ablegt, und weitermacht wie bisher. Unglücklich und jetzt auch noch enttäuscht über sich selbst.

Vielleicht hast du ja gar kein Problem mit dem Essen - schätze dich glücklich und danke deinen Eltern! Aber es gibt möglicherweise andere Dinge, an denen dein Herz hängt. Die du nicht lassen kannst, auch wenn es gut für dich oder andere wäre. Das können aber auch Verhaltensweisen sein, die an sich betrachtet, gar nicht schlecht sind, aber einen zu großen Stellenwert in deinem Leben eingenommen haben. Könntest du es einfach sein lassen, vierzig Tage lang?

22. Januar 2016

Finanzen // Wie man mit wenig Geld und wenig Zeit gut über die Runden kommt

Was haben alleinerziehende, arbeitende Mütter, Studenten mit Nebenjob und so manch ein Berufseinsteiger gemeinsam? Genau: Sie haben lange Arbeitstage, volle Terminkalender ... und oft mickrige Monatslöhne. Kurz gesagt: Sie alle haben wenig Zeit und wenig Geld.

Vielleicht bist du in genau dieser Situation und findest es einfach nur anstrengend? Dann ist dieser Eintrag für dich! Ich hoffe, dass ich dich damit ein bisschen inspirieren darf.

Denn diese Situation kenne ich nur zu gut. Als mein Mann und ich gerade frisch verheiratet waren, haben wir jeweils Vollzeit als Volontär bzw. Azubi gearbeitet. Zu unserer Arbeitszeit kamen grob zwei Stunden Pendeln pro Tag. Macht fünfzig Stunden außer Haus, ohne Überstunden. Dazu Hausarbeit und andere Verpflichtungen. Jeder Tag war: essen, schlafen, arbeiten, Wiederholung. Kräftezehrend! Für jemanden wie mich, die Hobbys und Freunde wie Luft zum Atmen braucht, eine Katastrophe.
Gleichzeitig reichte unser Volontärs- und Azubigehalt (zusammen!) gerade für das absolut Notwendige. Kurzurlaub zur Erholung? Unmöglich! Einfach mal essen gehen? Fehlanzeige!

Folgende fünf Punkte haben uns jedoch geholfen, in dieser Zeit finanziell und auch seelisch gut über die Runden zu kommen.


1. Transparenz, Transparenz, Transparenz

Die drei wichtigsten T's, wenn es ums Geld geht: Ich muss exakt wissen, wie viel ich verdiene. Ich muss exakt wissen, wie viel ich ausgebe. Ich muss exakt wissen, wie hoch meine Schulden sind. In Sachen persönliche Finanzen ist "Augen zu und durch" absolut unangebracht. Ich sage das nicht von oben herab. Lange Zeit habe ich selbst einfach alle meine Augen ganz, ganz fest zugemacht. Deshalb: Habe Mut! Stelle dich den Zahlen - es ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Du schaffst das!
Uns hat ein glasklarer Blick auf unser Einkommen und unsere Ausgaben enorm geholfen, mit wenig Geld gut zu leben. Ich bin davon überzeugt, dass man von jedem Gehalt gut leben kann, wenn man lernt, es zu verwalten. 

2. Nicht alles ist Gold, was DIY ist

Anhand von Brot möchte ich dir etwas zeigen. Im Vergleich zum Bäcker kostet ein selbst gebackenes Brot nur ein Bruchteil. "Wer wenig Geld hat, backt wohl lieber selbst", könnte man meinen. Ich aber kaufe mein Brot trotzdem beim Bäcker. Warum?
Weil Geld nicht meine einzige Währung ist. Die andere Währung ist Zeit. Sie ist vielleicht sogar noch kostbarer! Denn im Gegensatz zu Geld ist sie abgezählt und begrenzt.
Es ist also eine Frage der Währung; bezahlen musst du so und so. Ich verbringe also lieber die Zeit mit meinem Mann, anstatt zehn Euro im Monat für Brot zu sparen.
Wir haben uns angewöhnt, in jeder Situation bewusst folgende Frage zu stellen: Mit welcher Währung möchte ich jetzt lieber bezahlen? Mit meiner Zeit oder mit meinem Geld?

3. Plane ultra-einfache Mahlzeiten

Jetzt ist nicht die Zeit für Entenbrust an Käsesoufflés auf einem Bett aus handverlesenem Rucola (wobei das natürlich absolut fantastisch klingt ;)). Erstens, zu teuer, zweitens, zu aufwendig. Wenn du wenig Geld zur Verfügung hast, dann empfehle ich, alle Mahlzeiten zu planen. Gleichzeitig sparst du neben barem Geld übrigens auch Zeit. Win-win!!
Wie wäre mal wieder mit Spiegelei und Spinat? Oder einfach mal Brotzeit statt kochen? Das sind Gerichte, die wir aus unserer Kindheit kennen ... und langsam dämmert mir, warum es das so oft gab: Es geht einfach schnell!

4.  Ändere deine Einstellung

Ja, es ist hart, wenn man Mangel auf beiden Seiten hat. Ich weiß, wie es ist, nach einem saulangen Arbeitstag nicht mal ein pfurzeinfaches Gericht kochen möchte und einfach nur essen gehen will, aber der Geldbeutel das nicht hergibt. Oder in einem vollgestopften Bus zu sitzen, neben einer Person, die seit gefühlten 100 Tagen nicht geduscht hat, weil ein Auto finanziell nicht drin ist.
Aber ich weiß auch - Überraschung! - Jammern verbessert weder meine Laune, noch mein Gehalt noch reduziert es meine Stundenanzahl.
Anstatt also meinen Mangel an all den Ecken und Enden zu sehen, versuche ich auf das zu schauen, was ich tatsächlich habe: eine Arbeit. Zwei gesunde Beine und ein Busfahrticket, um von A nach B zu kommen. Essen im Kühlschrank. Überhaupt ein Kühlschrank!
Selbst wenn du sehr wenig verdienst, gehörst du immer noch zum reichen Teil der Weltbevölkerung. Die meisten von uns sind, zumindest materiell betrachtet, reich und wirklich gesegnet. Wie wäre es, wenn du anfängst, ein Dankbarkeitstagebuch zu schreiben? Notiere jeden Tag drei Dinge, für die du dankbar bist. Du wirst staunen, was da zusammen kommt!

5. Ändere deine Umstände

Irgendwann haben wir bemerkt, dass es uns an die psychische Substanz geht, zu knapp auf beiden Seiten unterwegs zu sein. Eines Tages wachte ich buchstäblich auf und wusste: Ich muss etwas verändern. Entweder muss mehr Geld her oder mehr Zeit.
Dafür musst du dich entscheiden und die Konsequenzen abschätzen.
Eine Entscheidung für "mehr Geld" könnte bedeuten, auf ein geliebtes, aber kostenspieliges Hobby oder die teure Wohnung zu verzichten. Es könnte bedeuten, einen zweiten Job anzunehmen.
Die Entscheidung für "mehr Zeit" könnte bedeuten, öfter mal "Nein" zu sagen oder es zu wagen, nur Teilzeit zu arbeiten.
Vielleicht musst du in den sauren Apfel beißen, aber realisiere: Es ist leichter eine Last zu tragen (z. B. weniger Geld), als zwei (wenig Geld und wenig Zeit)!
Ich entschied mich, meine Stunden deutlich zu reduzieren und trage die Konsequenz, auch weiter Bus zu fahren.

Mit wenig Geld und wenig Zeit über die Runden zu kommen ist kein Zuckerschlecken. Aber es ist machbar. Wir haben es geschafft - und ich bin mir sicher, dass ihr das auch könnt.

Welche Tipps habe ich vergessen? Sag's uns in den Kommentaren!


30. November 2015

Miteinander // Bist du auch einsam?

Manchmal überwältigt mich das Gefühl, ganz allein zu sein auf dieser Welt. Ein Außerirdischer, Hinterwäldler, zusammen mit meiner Familie allein. Einsam.


Meine Facebook-Seite sagt mir, dass ich 329 Freunde habe.  Die allermeisten kenne ich sogar richtig. Fast 850 Menschen haben unserem Blog ein "Like" gegeben. Ich habe eine tolle Familie, im Kleinen wie im Großen. Ich bin die letzten drei Jahre in einer großartigen Gemeinde gewesen, voller großartiger, Jesus hingegebener, liebender Menschen. Und auch jetzt in Münster sind wir nicht "kontaktlos". Da wäre es doch naheliegend, zu denken, dass ich doch wohl nicht einsam sein kann.

Doch die Wahrheit ist, dass mir die sozialen Netzwerke nur vorgaukeln, ich hätte so viele Freunde. Ich bin stets auf dem Laufenden, was im Leben der anderen passiert, ohne ein Wort mit ihnen geredet zu haben. Weiß, wie sie und ihre Kinder aussehen, sich verändert haben, ohne sie in der letzten Zeit zu Gesicht bekommen zu haben. Teil zu haben an ihrem Leben, ohne ein echter Teil davon zu sein.

Ich merke, wie ich davon abhängig werde, möglichst viele Daumen für meine Beiträge bei Facebook zu bekommen, als Zeichen dafür, dass Menschen sich für mich interessieren. Wie meine Laune davon abhängt, ob mir Menschen direkt bei WhatsApp antworten oder davon, wie viele mir zu meinem Geburtstag oder zur Geburt unserer Kinder gratulieren. Und ich werde neidisch, wenn Menschen etwas ohne mich unternehmen. Dass etwas unternommen wird, sehe ich ja bei Facebook. Social Media machen mein Leben einsamer.

Auch habe ich das Gefühl, dass jeder so beschäftigt ist mit seinem Leben, dass dort kein Platz mehr für mich ist. Dass jeder schon seine Freunde hat. Kein freier Platz mehr für mich. Dass es unheimlich schwierig ist, sich zu verabreden. Ich weine meiner alten Heimatstadt hinterher, obwohl ich weiß, dass ich hierher kommen sollte und auch, dass ich mich trotz vieler Freunde auch dort häufig sehr einsam gefühlt habe. Leer.

Ich versuche, mein Zuhause schön, gemütlich, warm zu gestalten. Mit Kerzen und Kissen und Decken, Adventsdekoration zum "Fest der Liebe". Aber sollte dabei nicht auch die Liebe mit einziehen, nicht nur das Drumherum? Trotz der schönen Wohnung und der Kerzen bleibt mein Zuhause irgendwie leer und kalt. Weil die Menschen fehlen, die mein Zuhause füllen. Weil ich Gott zu selten hineinbitte.


Gott hat uns geschaffen, um mit ihm in einer engen Gemeinschaft zu leben. Der Alltag drängt Jesus aber immer wieder weit nach außen. Oder eher mich weit weg von ihm. Und es fällt mir immer wieder so schwer, die Gemeinschaft mit ihm zu suchen, weil ich mich nicht würdig fühle. Mich schäme, dass ich nicht in der Bibel gelesen habe, trotz des Wissens, dass es mir so gut tut. Nicht gebetet habe, obwohl meine Seele das braucht. Wenn ich die Geschichte vom verlorenen Sohn lese, sehe ich aber, dass Gott geduldig ist. Dass er uns gehen lässt, wenn wir gehen wollen, aber dass er mit offenen Armen, voller Sehnsucht auf uns wartet, uns wieder in seine liebenden Arme schließen zu können. Weil er das Beste für uns will. Immer wieder, wenn ich endlich zurückkehre und eine Ahnung von seiner unendlichen Liebe und Geduld und Gnade bekomme, überkommen mich Tränen der Dankbarkeit. Und es geht mir besser.

Doch immer noch bleibt eine Leere. Gott hat uns nicht nur für sich erschaffen. Schon in der Schöpfung heißt es: "Und Gott der Herr sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei." (1. Mose 2, 18). Dabei war er ja gar nicht allein, er hatte Gott, den wunderbaren Garten Eden und all die Tiere, die Gott erschaffen hatte. Doch eines fehlte noch, ein anderer Mensch. Wir brauchen einander, den Kontakt, die echte Gemeinschaft mit anderen Menschen. Wieso ist es dann so schwer, Gemeinschaft zu pflegen?



In den letzten Tagen durfte ich etwas erkennen. Dass ich mich nicht damit abfinden muss, dass ich mich einsam fühle. Dass es aber auch etwas kostet. Zeit, Geld, meine Aufmerksamkeit.

Die Beziehung zu meinem Mann hat sehr unter dem Stress der letzten Monate gelitten, und endlich haben wir uns wieder nur uns als Paar gewidmet. Wieder über uns geredet, gemeinsam Predigten gehört, gemeinsam gelebt statt nur nebeneinander. Das hat schon sehr geholfen.



Doch auch zu zweit kann man sich isoliert fühlen. Deswegen haben wir endlich aufgehört, darauf zu warten, eingeladen zu werden, und sind einfach mal ein paar Stunden durch das Ruhrgebiet getourt, um Freunde zu besuchen. Trotz der Bedenken, die Kleinen könnten das evtl. nicht gut mitmachen. Trotz Fußballfans im Zug, die aber auch im betrunkenen Zustand noch sehr viel Rücksicht auf unsere Kleinen genommen haben (Merke: Nicht immer Menschen in Schubladen schieben und Misstrauen abbauen!). Trotz der unverschämt hohen Kosten fürs Bahnfahren von Geld, das wir eigentlich nicht haben (oder glauben zu haben). Es war das alles mehr als wert! Es tat so gut, wieder Menschen zu sehen, einfach nur, um sie zu sehen und Zeit mit ihnen zu verbringen. Und dieses Mal soll es nicht das letzte Mal für eine lange Zeit bleiben.



Und dann gibt es immer noch diese wunderbaren Menschen, die selbst keine Mühe und keinen Aufwand scheuen, uns zu besuchen. Ich liebe sie dafür und bin ihnen unendlich dankbar dafür!


Vielleicht ist es offensichtlich, aber Gott hat mich etwas verstehen lassen. Bei Freundschaften ist es ähnlich wie mit Pflanzen. Man muss sie gießen und pflegen und manchmal auch stutzen, damit sie wachsen und gedeihen und am Leben bleiben. Er hat mir auch gezeigt, dass Pflanzen sich meistens auch dann erholen, wenn sie schon die Köpfe hängen lassen und man sie dann wieder gießt. Sie richten sich wieder auf, als wäre nichts gewesen. Es gibt auch solche, die sich nicht wieder berappeln, aber das sind wenige.



Ich will es versuchen. Dann gibt es halt weniger Geschenke in diesem Jahr, die wieder nur helfen, Einsamkeit zu überspielen. Und vielleicht lassen die anderen sich ja auch darauf ein, nicht mehr einsam zu sein.


13. November 2015

Hausputz // 10 Putzmuffel-Tipps für ein sauberes, frisches Zuhause

Wer liebt es nicht: Haare aus dem Abfluss ziehen? Oder den Mülleimer auswaschen (ja, genau, den Biomülleimer)? Oder das Gäste-WC mal wieder schrubben? Oder so richtig, richtig ausgiebig alle Fenster putzen und Böden wischen?!

Ach stimmt ja: Niemand liebt das. Tiefenreinigen der Wohnung steht bestimmt nur bei grob geschätzten 0,5% der Bevölkerung auf der Topliste der Lieblingsbeschäftigungen. (Solltest du zu dieser raren Spezies gehören: Deine Bewerbung nehme ich gerne an :D!)

Was ich aber liebe: eine saubere Wohnung! Eine, in der man nicht schon beim Reinkommen riecht, dass wir vorgestern Popcorn gemacht haben. Und davor Sauerkraut. Eine, die zumindest auf den ersten Blick präsentabel und wohlfühl-abel ist. Und wisst ihr, was das Gute ist? Dafür braucht's gar nicht stundenlanges Auf-dem-Boden-rumrobben oder In-den-letzten-Winkel kriechen.

Hier sind 10 Dinge, die ich (wirklich. Ehrlich. Fragt meinen Mann!-Ehrenwort) jeden Tag tue, damit ich mich vor Großputzaktionen drücken kann wir nicht im Chaos versinken.


1. Schuhe ausziehen

Ha! Das ist leicht. Das kann jeder! Und für jeden, der einen Parkplatz hat, der mit feinem Kies ausgelegt ist, der sich liebend gern in Schuhsohlen verkriecht: ein Muss. So kommt der meiste Dreck nicht weit und man muss nicht jeden Tag saugen.

2. Fenster auf! 

Bevor ich morgens irgendetwas anderes mache, habe ich mir angewöhnt, alle unsere Fenster für ca. 10 Minuten sperrangelweit aufzureißen. Die komplette abgestandene Luft inkl. der Essensgerüche von letzter Nacht ist dann in Nullkommanix verschwunden. Währenddessen kann ich mir die Zähne putzen, schon mal etwas Poweraufräumen (siehe Punkt 4!) und einen Kaffee ansetzen. Loggisch: Heizung währenddessen ausschalten!

3. Weniger Zeug

Das ist im Grund genommen nichts, was ich jeden Tag "mache". Aber ich habe festgestellt: Je weniger Krimskrams ich auf meinen Fensterbrettern, Beistelltischchen, Ablagen etc. habe, desto schneller geht das Aufräumen und Sauberhalten. Meine Fensterbretter beispielsweise sind fast leer. Vielleicht nur ein oder zwei Blumentöpfe, in der Regel aber nichts. So muss ich nicht erst stundenlang rumräumen, wenn ich meiner morgendliche Lüft-Routine nachgehe. Und vom Abstauben will ich erst gar nicht anfangen!! Ich versprech's euch: Alles ist so viel einfacher, wenn man weniger Zeug hat!

4. 2 x 5 Minuten Poweraufräumen

Klingt wie ein Work-out, ist aber keins :)! Neben dem Lüften habe ich mir angewöhnt, morgens nach dem Aufstehen und abends vor dem Schlafengehen jeweils fünf Minuten lang alles wegzuräumen, was rumliegt. Dann muss ich mich den Rest des Tages damit nicht befassen. Die Weingläser am Abend schnell in die Küche räumen (ca. 20 Sekunden). Die Couchdecke falten und nicht zerknüllt liegen lassen (ca. 10 Sekunden). Der Preis einer wohlgeordneten Wohnung: unbezahlbar ;)!

5. Nach dem Duschen Wasser abziehen

Ekel, würg, brech. Ich bin schuldig in allen Punkten der Anklage und lerne gerade die mykologischen Folgen kennen. Der Biologe in mir sagt "Aha, das ist ja interessant!". Der Mensch in mir ist entsetzt. Ab jetzt gelobe ich nach dem Duschen das Wasser von den Fließen zu ziehen und mit einem Tuch abzuwischen.

6. Jeden Morgen das Bett machen 

Immer. Jeden. Morgen. Macht es einfach. Es geht super schnell. Es sei denn, ihr habt zu viele Decken und Kissen, dann müsst ihr zurück zu Punkt 3!. Und es verändert quasi alles. Alles! Entschuldigt die Dramatik. Aber wer mir nicht glaubt, der lese hier, denn andere denken auch so.

7. Den Klamotten-Haufen auf dem Klamotten-Sessel klein halten 

Ja, ja, wer kennt ihn nicht. Der Klamotten-Sessel. Oder Stuhl. Oder Klamotten-was-auch-immer. Überaus praktisch zwar, dennoch keine Augenweide. Ich versuche die Anzahl der Klamotten kleinzuhalten und sortiere jeden Morgen (auf meinem frisch gemachten Bett übrigens ;)) aus. Entweder Wäschekorb oder Kleiderschrank. Zack!

8. Ein Wäsche-System etablieren 

Auch nicht etwas, was ich jeden Tag mache (zum Glück!), aber was mir jeden Tag hilft. Ich habe ein Wäschesystem etabliert, was Mount Dreckwäsche einigermaßen bezwingbar hält. Jeden Freitag sammle ich alles, was gewaschen werden muss, egal welcher Farbe (Toleranz auch für Wäsche!) zusammen und bringe es geschlossen in den Wäschekeller. Dort sehe ich es dann nicht mehr (Trick 1) und kann es nach und nach abarbeiten. Der Wäschekorb in unserem Schlafzimmer ist für den Rest der Woche leer (Trick 2).

9. Während des Kochens aufräumen

Dieser Tipp eignet sich vielleicht nicht so gut für Menschen ohne Spülmaschine (meine Gedanken sind bei euch!!), aber auch ihr könnt es schaffen. Während ich koche, versuche ich so weit wie möglich schon mal abzuwaschen bzw. Geschirr wegzuräumen und die Flächen abzuwischen. Das setzt natürlich voraus, dass ich die Spülmaschine ausgeräumt habe bevor ich anfange zu kochen (Memo an mich). Übt ein bisschen ein, während ihr arbeitet gleich sauber zu machen. Der Anblick eines leckeren Essens und einer blitzblanken Küche lohnt sich. Ehrlich.

10. Jeden Abend die Oberflächen in der Küche abwischen

Kennt ihr das? Die Vögel zwitschern, die Sonne kitzelt euch in der Nase, noch etwas müde tippelt ihr in eure Küche, um erst mal einen schönen Kaffee zu genießen und dann das! Überall Geschirr vom Vorabend, die Brotkrümel auf der ganzen Anrichte verteilt, die Fruchtfliegen surren um das Saftglas. Damit das nicht passiert, wische ich jeden Abend (ohne Entschuldigung. Sorry, müder Ehemann) unsere Flächen in der Küche ab und räume alles Geschirr in die Spülmaschine. Jeden. Abend. I'm tough like that!

Welche Tipps habt ihr?

9. Oktober 2015

Familienalltag // Klare Ansagen! Oder: Wie erziehe ich bloß meine Tochter?

Meine Große hat zur Zeit ein so gesundes Selbstbewusstsein, dass es sie nur mittelmäßig beeindruckt, wenn ich ihr ganz ernst sage, dass dieses oder jenes nicht geht. Dass sie bitte sitzenbleiben soll auf ihrem Stuhl, statt aufzustehen und über den Tisch zu krabbeln (kleiner Wink an einen guten Freund: Das hat sie bestimmt von dir, weil du mit ihr vor Monaten das Über-den-Tisch-Laufen geübt hast... nur Spaß). Auch soll sie dann unsere Lampe überm Tisch "nur gucken, NICHT anfassen". Manchmal könnte ich genauso gut nichts sagen. Vor wenigen Wochen habe ich mir sogar einen Ratgeber gekauft. Das allerdings in erster Linie, weil ich einen Trick wissen wollte, wie ich ihr das Baden erleichtern könnte. Im Sommer haben wir nämlich beim ersten Freibadbesuch eine Dreiviertelstunde am Beckenrand gesessen, um ihren Fuß(!) ins Wasser zu bekommen... Zu diesem Thema fand ich dann leider nichts Hilfreiches (immer her mit euren Ratschlägen), aber der Rest klang in Puncto Erziehung sehr vielversprechend. Beispielsweise so klar wie möglich auszudrücken, was man von dem Kind möchte, und nicht nur sagen, was man nicht möchte. Also, klassisches Beispiel, "Bleib auf dem Bürgersteig" statt "Nicht auf die Straße!". Oder "Sitzenbleiben/Hinsetzen!" statt "Nicht hinstellen!" Vieles habe ich davon übernommen, aber so richtig juckt das meine schlaue Eineinhalbjährige nicht. Sie grinst dann bloß breit oder "überhört" es einfach. Vielleicht ist es einfach das Alter, in dem man gerne ausprobiert, was man alles so darf und was nicht. Und wenn man heute was nicht darf, heißt das ja schließlich nicht, dass es morgen genauso sein muss... Oder?

Allerdings hat mir das Wissen aus dem Buch heute einen sehr schönen Lichtblick mit der Großen verschafft und wieder einmal gezeigt, dass Kinder uns wirklich beim Wort nehmen. Ohne das Wissen aus dem Buch wäre es mir vielleicht gar nicht aufgefallen. Als nichts mehr half und die eingeladene Freundin und ich uns keinen vollständigen Satz lang mehr unterhalten konnten (das werden viele Mütter wahrscheinlich auch kennen), nahmen wir die Kinder und gingen raus. Ich zog meiner Großen absichtlich keine Schuhe an. Sie trug warme Socken, es war sehr mild und nur für den Kinderwagen Schuhe anziehen und hinterher wieder ausziehen... Nee. Sie sollte ja nicht rumlaufen, das hätte ich heute nicht hinbekommen. Mit der Kleinen im Tragetuch, zu wenig Schlaf und einem sehr aktiven Kind, das wahrscheinlich nicht hätte wieder einsteigen wollen. An der Kanalpromenade. Nein. Emilia machte aber nach einiger Zeit deutlich, sie wolle aussteigen und laufen. Ich erklärte ihr, dass sie nur Socken anhabe, ich keine Schuhe für sie dabei hätte und sie deswegen nicht herumlaufen könne. Daraufhin zog sie sich einen Socken aus, zeigte wieder auf den Weg und auf ihren Gurt und nickte eifrig. Dass sie ohne Socken auch nicht herumlaufen dürfte, hatte ich ihr schließlich nicht gesagt...


So sehr ich über dieses Erlebnis auch noch immer grinsen muss, frisst es so langsam doch an meinen Nerven, dass ich an so vielen Enden an meine Grenzen stoße. Körperlich regelmäßig mittags und abends total erschöpft, das Hin und Her zwischen den Kindern, die Erziehung der Großen, die Gedanken darüber, ob die Kleine zu oft nur nebenher läuft, daneben noch ein Haushalt, der gemacht werden möchte und das Gefühl, zu nichts mehr für sich selbst zu kommen. Und da heute mal wieder alles noch anstrengender war und (gefühlt) die ganze Welt gegen mich, wollte ich mich eigentlich mit diesem Post bei euch ausheulen und mich selbst bemitleiden.


Gott sei Dank hat mich mein Mann angerufen und mein Frustablassen unterbrochen - was dann leider dazu führte, dass er alles abbekam. Er sagte mir richtigerweise, dass wir seine Pause auf der Arbeit so nicht verbringen sollten, ich mal ruhig durchatmen sollte, um dann zielführender weiterzureden. Dem stimmte ich zu, um dann nach einem dicken ABER weiterzuschimpfen. Oh je... Gott sei Dank habe ich einen sehr geduldigen Ehemann, der sich mein Durcheinanderwerfen von Fakten anhört und dann richtig stellt und mich zur Besinnung bringt. Ich rede nämlich zu wenig. Glaubt man kaum, so als Frau. Aber ich denke mir meist nur meinen Teil, ziehe Schlüsse und handle dann entsprechend, ohne auch nur ein Wort mit ihm darüber geredet zu haben, ob das so überhaupt Sinn macht.

Wenn er zum Beispiel sagt "Ich muss dann und dann auf der Arbeit sein und würde gerne vorher noch warm essen", denke ich, ich müsste dafür sorgen, dass er das kann, und auch Mittagessen kochen, ihn zeitig wecken, ihm die Kinder vom Hals halten usw. Habe aber nebenher noch weitere Aufgaben in meinem Kopf, die gemacht werden wollen, die ich meinem (gerade sehr viel) arbeitenden Mann nicht auch noch aufdrücken will. In meinem Kopf entsteht dann aber schon wieder Panik, das alles nicht zu schaffen, weil das zeitlich gar nicht zu schaffen ist. Noch weiß mein Mann aber gar nichts von den Aufgaben (könnte er sich ja schließlich denken...), wenn ich ihm dann vorwerfe, dass das alles überhaupt nicht geht, sich alles nur um ihn dreht und er NIE (dieses Wort sollte man aus einem Streitwortschatz streichen, genau wie immer...) an mich denkt. Wie auch, wenn ich ihm gar nichts von mir erzähle und nicht mit ihm nach Lösungen suche, sondern nur für ihn und uns entscheide und dann überfordert bin. Ihm vorwerfe, dass er mich überfordert, obwohl er mir gar keine Aufgaben zugewiesen hat. Ich habe mal zum Thema Kommunikation ein Seminar mitgemacht, da ging es auch um Menschen, die aus allem einen Appell heraushören...

Jedenfalls haben wir dann am Ende doch einen gemeinsamen Plan gefunden, den Alltag zu schaffen mit den Kindern, mit dem wir beide gut zurechtkommen. Weil wir beide gesagt haben, was uns wichtig ist, und dann gemeinsam nach Möglichkeiten gesucht, das in Einklang zu bringen. Und der Plan ist ziemlich gut, finde ich. Ab morgen wird er praxiserprobt.


Ich bin Gott sehr dankbar für diese Wendung des Abends. Wie gut zu wissen, dass Gott uns in Jesus vergibt, auch immer und immer wieder für die gleichen Verfehlungen. Und wie gut, dass er uns Stück für Stück in bessere Menschen verwandeln kann, unsere Herzen verändert, uns schleift, damit wir zu funkelnden, reinen Diamanten werden können. Einfach nur, wenn wir uns ihm hingeben. Und Gott, danke für meinen großartigen Ehemann. Und danke für unsere Kinder. Ich weiß, dass sie am Ende einen guten Weg gehen werden, weil du ihr Leben in deiner Hand hältst. Und danke, dass du mir trotz aller Anstrengungen so viel Liebe für sie schenkst.


Wie geht es euch? Erlebt ihr gerade ähnliche Zeiten? Wie geht ihr damit um?

28. September 2015

Familie // Aus drei werden vier

Von Janine

Vor mittlerweile etwas mehr als acht Wochen kam unsere zweite Tochter, Leonie, zur Welt. Ziemlich genau eineinhalb Jahre nach Emilia.

 
Die Kleine ist eine wundervolle Ergänzung zu uns anderen dreien. Die Große hat mich schon begeistert, aber mich erstaunt noch mehr, wie unterschiedlich und dennoch in sich großartig Geschwister sein können, schon in so jungem Alter. Gott macht einfach jeden Menschen wunderbar einzigartig. Mimi (so sagt Emilia neuerdings zu sich selbst) ist unser kleiner Wirbelwind. Sie schläft viel, aber sobald sie wach ist, geht das Abenteuer los. Keine Tür kann geöffnet werden, ohne dass sie es mitbekommt und schon drin ist. Es wird auf alles draufgeklettert (da bin ich mittlerweile ziemlich gelassen, weil sie es wirklich gut kann) und ihre Neugierde besiegt mit Regelmäßigkeit jedes Verbot. Nachdem ich gelernt habe, dass Verbote auch gar nicht immer so sinnvoll sind, versuche ich jetzt, ihr viele Dinge zu ermöglichen, ohne sie dabei in Gefahr zu bringen. Aber sie ist, und so liebe ich sie ja auch, in vertrauter Umgebung laut und wild.

Unsere Kleine hingegen ist schon jetzt unheimlich ausgeglichen und genügsam, sehr zufrieden und beobachtet einfach. Manchmal habe ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich ihr, zwar auf meinem Arm, wenig Aufmerksamkeit schenken kann, weil Emilia sie voll und ganz in Anspruch nimmt. Wenn ich dann hinunterschaue, strahlt mich ein wunderschönes Gesicht an, bis über beide Ohren.

Was mich nur noch mehr rührt, ist wie fürsorglich die Große mit ihr umgeht. Einmal hat sie sich ein Handtuch unters Kinn geklemmt und wollte sie entgegennehmen. Wenn sie weint, ist sie die erste, die vor ihrem Zimmer steht, oder mir bescheid gibt, wenn ich es selbst noch nicht mitbekommen habe. Sie besteht darauf, sie sofort mit in den Fahrradanhänger zu setzen und macht "Ei" und hält ihre Hand, wenn sie weinen muss. Leonie muss auch morgens immer mit in ihr Bett gelegt werden, damit sie in ihrer Nähe ist. Und das mit gerade mal 20 Monaten. In solchen Momenten könnte ich weinen... :-)


Dass ich in letzter Zeit aber noch nicht einmal die Nase vor den Laptop bekam, lag eher an der Umgewöhnung mit neuer Wohnung, neuem Arbeitsplatz, neuer Umgebung und damit der fehlende Alltag. Das fängt damit an, dass wir noch nicht so viele Leute kennen, noch nicht wissen, wo wir gerne und gut und wann einkaufen, wo schöne, kleinkindgerechte Spielplätze sind, usw. Nebenbei wollen auch noch einige Kartons ausgepackt und die Wohnung weiter fertig gemacht werden. Es hängen noch einige Baustellenlampen, der Kühlschrank hat noch keine Verblendung, ebenso wie der Geschirrspüler.

Aber es wird. Und ich freue mich dann einfach an dem, was wir schon haben. Nach mehr als 5 Jahren von Hand spülen ist ein Geschirrspüler DIE Erleichterung im Alltag. Und des Ein- und Ausräumens sind wir auch noch nicht überdrüssig geworden.

Manchmal verrenne ich mich ganz schön. Dann denke ich, oh nein, ist unsere Wohnung dreckig. Die saubere Wäsche ist immer noch nicht im Schrank. Und die dreckige türmt sich. Nebenbei weinen zwei Kinder gleichzeitig, von denen ich kaum Verständnis für meine Überforderung erwarten kann. Die trotzdem essen und spielen wollen bzw. gestillt und rumgetragen werden wollen. Alles gleichzeitig, und niemand putzt mir meine Fenster.

Dann versuche ich auf das zu schauen, womit Gott uns segnet, und das überwiegt bei weitem die Probleme. Und wenn mir alles zu viel wird, schnapp ich mir die Kinder und gehe raus. Das wirkt Wunder!

Ich würde gerne in der nächsten Zeit mehr über das schreiben, was unseren Alltag ausmacht. Wie wir ihn meistern oder auch nicht meistern, was uns beschäftigt.

Wie geht es euch im Alltag? Und habt ihr vielleicht ein paar Tipps fürs Ankommen in einer neuen Stadt? Wie habt ihr Anschluss gefunden?

18. Mai 2015

Am Ende kommt alles anders...

... als man denkt. Das trifft hier gerade auf fast alles zu. Unsere Umzugsplanung verändert sich derzeit fast täglich und der "große Tag" verschiebt sich immer mehr nach vorne, sodass kaum noch Zeit für anderes übrig bleibt.

Ich bin nur noch dabei, die To-Do-Listen abzuarbeiten und immer wieder zu aktualisieren, um dann festzustellen: Oh, dieses oder jenes hätten wir nach dem neuen Zeitplan schon vor ... erledigt haben sollen.

Jetzt ist endlich der Nachsendeauftrag an die Post erteilt, alle anderen muss ich noch informieren. Hier anrufen, da anrufen, mit dem alten Vermieter und dem Nachmieter reden, alles für die Renovierung der neuen Wohnung regeln und das alles am besten gestern.

Und meine große Maus fordert meine Aufmerksamkeit. Gerade werden die letzten Male die Krabbelgruppen besucht und Abschied genommen (Memo an mich selbst: Kamera mitnehmen).

Die Maus hatte leider in den letzten Tagen auch nicht so ihre beste Zeit. Erst hat sie sich nachts und morgens übergeben - wegen einer "Überdosis" kaum zerkauter Trockenpflaumen, die sie in die Finger bekommen und genüsslich gegessen hat. Meine Mama meinte im Nachhinein, da müsse ich mich auch nicht wundern. Anfängerfehler... ;-) Danach hat sie leider normales Essen verweigert oder nur zerpflückt und sich quasi nur von Milch, Joghurt und Erdbeeren ernährt, und das erste "richtige" Essen danach hat sie - Überraschung - nicht vertragen.

Heute früh gab es dann erstmal nach Brotverweigerung eine Laugenstange, die hat sie gut vertragen und aufgegessen. Mal sehen, wie es weiter geht in den nächsten Tagen. Habt ihr eigentlich ein paar Tipps für mich zum Umziehen mit Kleinkindern und Kind im Bauch?

Zwischendrin schnipple und nähe ich noch ein wenig und arbeite an der Challenge. Mein Probestück ist fertig, leider noch zu klein, aber ein paar Einblicke möchte ich euch geben. Heute Abend werden dann wahrscheinlich die Originale angeschnitten.



Na, habt ihr eine Ahnung, was es wird? Die Stoffe sind von Tante Ema, gekauft habe ich sie in der Restestube hier in Bayreuth. Sehr hübsches Design finde ich, wenn man laute Farbkombinationen mag. Bei mir kommt es drauf an, wofür ich die Stoffe gebrauchen will - mal laut, mal dezent.

Ich hoffe, bei euch stürmt es gerade im Leben nicht so sehr. Aber seltsamerweise werde ich immer ruhiger, je mehr der Sturm tobt. Ich glaube, das kann nur Gott bewirken und mein Vertrauen auf ihn. Denn ich weiß, dass seine Pläne gut und vollkommen sind, und sie sich am Ende durchsetzen werden. Denn:

Ein Mensch kann viele Pläne schmieden, doch der Wille des Herrn wird sich erfüllen. (Sprüche 19, 21)

16. Februar 2015

Nie wieder Stress mit dem Essen - 10 Gründe, warum das Planen der Mahlzeiten sinnvoll ist

Guten Morgen und willkommen zum letzten Teil unserer Serie "Nie wieder Stress mit dem Essen". Für Spätaufsteher gibt's Teil 1 und Teil 2 der Serie zum noch mal Nachlesen.
Habt ihr das Planen eurer Mahlzeiten mal ausprobiert? Vielleicht fällt es euch zunächst noch schwer, euch daran zu halten. Denkt immer daran: Der Plan soll euch eine Hilfe sein, der euch das Leben leichter macht, und nicht etwas, an das ihr sklavisch halten müsst. Manchmal braucht es einfach auch etwas Zeit, um sich mit dem neuen System zurecht zufinden. Ich selbst habe erst nach vier Monaten wirklich das Gefühl gehabt, dass das System reibungslos läuft.




Als kleine Motivation möchte ich euch heute zum Abschluss der Serie 10 Gründe nennen, warum das Planen von Mahlzeiten sinnvoll ist, und warum ich nie mehr darauf verzichten möchte.

1. Ich spare Zeit!
Die Mahlzeiten Tag für Tag neu zu planen und mehrmals zum Supermarkt zu rennen kostet Zeit, viel wertvolle Zeit. Mit einem Essenplan reservierst du wöchentlich höchstens zwei bis drei Stunden für Planung und Einkauf - das war's und danach hast du den Kopf und Terminkalender frei für Schönere und Wichtigere Sachen.

2. Ich spare mir Nervenzusammenbrüche!
Nie wieder Last-Minute-Einkäufe, weil der Salat oder das Backpulver fehlt, im Hinterkopf noch all das, was du erledigen wolltest, anstatt an der Supermarktschlange zu warten. Durch die Vorabplanung aller Mahlzeiten hast du alles, wenn du es brauchst. Und wann du es brauchst!

3. Ich spare eine Menge Geld.
Ein alter Trick, aber er funktioniert wirklich: Eine Einkaufsliste schreiben und sich daran halten, spart Geld. Ich bin nicht so leicht abgelenkt von den Angeboten, die es sonst noch im Supermarkt gibt. Auch Fertiggerichte, Imbissbuden oder Restaurantbesuche, die zwar eine schnelle Wahl für spontanten Heißhunger sind, können wir so vermeiden - und auch den Preis, den man oft dafür hinblättern muss. Außerdem kaufe ich nur das, was ich auch wirklich benötige. Somit vermeide ich das zehnte Glas Gurken, dass in den Untiefen des Kühlschranks vergammelt ... und ich gehe nur ein einziges Mal in der Woche einkaufen. Wieder eine Möglichkeit, weniger Geld auszugeben.

4. Ich esse bewusster.
Klingt irgendwie offensichtlich: Weil ich mir in einem ruhigen Moment alle Gerichte der kommenden Woche überlege, befasse ich mich gedanklich schon mal mit den Mahlzeiten, ihren Zutaten und dem Einkauf. Ein Fertiggericht, dass ich mir gedankenlos reinpfeife, kam seitdem tatsächlich nicht mehr auf den Tisch!

5. Ich esse gesünder und abwechslungsreicher.
A propos Fertiggerichte. Weil ich nicht mehr eine Mahlzeit à la "schnell, schnell" machen muss und daher nicht auf Fertiggerichte zurückgreifen brauche, gibt's sie einfach nicht mehr. Mein Körper schreit "Danke!". Wenn ich von Grund auf zu Hause kochst, weiß ich, was in unserem Essen drin ist und kann selbst über den Zucker-, Salz- und Fettgehalt bestimmen. Und zum dritten Mal Nudeln mit Pesto in Folge, weil mit spontan am Abend nichts einfällt? Kann mir mit dem Essensplan nicht passieren! Mit dem Essensplan kann ich einen ausgewogene und abwechslungsreiche Mahlzeiten auf den Tisch bringen.

6. Ich verschwende weniger kostbare Lebensmittel.
Die Essensplanung hilft mir, weniger Lebensmittel wegzuwerfen. Denn ich kaufe nach sorgfältiger Planung wirklich nur das, was ich auch brauche.

7. Ich trage zum Umweltschutz bei.
Einmal einen Plan gefasst, die Gedanken noch mal gesammelt, die Liste überprüft und dann ab zum Supermarkt. Wer mit Plan einkaufen geht, wird wahrscheinlich nicht noch einmal los müssen, um die fehlenden Produkte zu kaufen. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Spritkosten - und schont die Umwelt.

8. Meine Vorfreude wird gesteigert.
Am Freitag wird es Pizza geben? Wenn ich das auf dem Plan schon am Montag lese, hab ich die ganze Woche Zeit, mich darauf zu freuen :)!

9. Deine Kinder werden es lieben - und lernen nebenbei wichtige Dinge.
Vorausplanen der Mahlzeiten wird dir helfen, wirklich die Dinge zu kochen, die deine Familie mag. Du kannst sie auch einbeziehen in der Auswahl der Gerichte - somit wird es weniger Nörgeleien am Abendbrottisch geben. Am besten du beteiligst deine Kinder an der Planung. So lernen sie wertvolle Lektionen im Planen, beim Einkaufen, im Umgang mit Lebensmitteln oder Kochen. 

10. Mein Leben wird schlichtweg einfacher!
Alles, was mit den täglichen Mahlzeiten zu tun hat - ausdenken, planen, einkaufen, kochen, spülen - ist sehr zeitaufwändig. Wenn all das nach einem guten System organisiert und geplant ist, wirkt es sich spürbar auf meinen ganzen Alltag aus, kein Schwerz. Vorausplanen bedeutet, dass meine Küche viel besser organisiert sein wird, das Essen rechtzeitig auf dem Tisch, die Zeit sinnvoll strukturiert. Also, probier's mal aus und du wirst sehen, dass sich dein Leben nicht nur in diesem Bereich vereinfachen wird.



Und - überzeugt? Ich bin gespannt von euch in den Kommentaren und auf facebook zu lesen, welche Erfahrungen ihr gemacht habt! 

9. Februar 2015

Nie wieder Stress mit dem Essen - Planen und Durchführen

Willkommen zurück zu Teil 2 unserer Serie "Nie wieder Stress mit dem Essen". Heute gibt's quasi die Hauptspeise der Serie. Zum ersten Mal hier? Lies hier die Einführung und Teil 1 der Serie.


Wir haben jetzt einen klugen Rezepte-Fundus. Wie plant man nun die Mahlzeiten? Los geht's!
Ganz unten findet ihr kostenloses Download-Material ... also schön bis zum Ende lesen ;)!

In sieben einfachen Schritten zur perfekten Mahlzeiten-Planung!


1. Aller Anfang ist ... klein!
Zu Beginn ist es sicherlich nicht ratsam, alle Mahlzeiten des Tages für die kommenden vier Wochen zu planen. Deswegen rate ich jedem Anfänger mit der Planung einer einzigen Woche zu starten. Plant zunächst nur die Hauptmahlzeiten. Überfordert euch nicht gleich zu Anfang, das bringt nur Frust.

2. In der Ruhe liegt die Kraft.
Ich persönlich plane am liebsten am Sonntagabend. Da habe ich in der Regel Zeit und Ruhe. Eine halbe Stunde reicht in der Regel völlig. Was braucht man dafür? Nicht viel: Zettel und Stift, den Rezepte-Fundus und euren Wochenkalender. Und ein Glas Rotwein o.Ä.

3. Was geht?! - Einen Wochenüberblick schaffen.
Als nächstes schnappe ich mir meinen Kalender. Was steht an diese Woche? Wann komme ich spät nach Hause und werde nicht viel Muße zum Kochen haben? Wann haben wir Gäste? Wann sind wir eingeladen? Sind wir am Wochenende überhaupt da? All das bestimmt, wann ich was ich wann koche (oder auftaue!).


4. Erst mal die Hauptmahlzeit festlegen.
Allen Anfängern rate ich: Plant erstmal nur die Hauptmahlzeit. Hier kommt er endlich zum Einsatz und wird euch eine große Hilfe sein: der kluge Rezepte-Fundus. Bei mir heißt das: Unter der Woche wähle ich daraus ganz schnelle, einfache Gerichte ("1-Stern-Gerichte"), am Wochenende auch mal was Aufwändigers ("3-Sterne-Gerichte"). 
Wahrscheinlich wird in den meisten Haushalten nur einmal am Tag warm gegessen. Bei uns ist das in der Regel der Abend. Die anderen beiden Mahlzeiten, Mittagsessen und Frühstück, sehen bei uns eigentlich immer gleich aus: Brot und Müsli. (Natürlich könnt ihr auch ein bisschen Varianz reinbringen und auch die anderen Mahlzeiten planen. Wichtiger Grundsatz auch hier: Eins nach dem anderen!

5. Schreib es auf!
Ich liebe Pläne. Ich liebe Listen. Deswegen schreibe ich mir gerne auf: von oben nach unten die Wochentage, daneben die Gerichte, die ich kochen möchte. Da ich faul effizient bin, koche ich immer die doppelte Menge, damit das Gericht für zwei Tage reicht ;). Weil ich nicht immer wieder "Müsli" und "Brotzeit" schreiben will, spare ich mir das mittlerweile.

So sieht das dann bei mir aus. Weil wir immer das Gleiche zum Frühstück und mittags essen, plane ich im Grunde nur die Hauptmahlzeiten und schreibe diese auf.




6. Eine vollständige Einkaufsliste.
Nun "leitet" ihr aus eurer Wochenplanung ab, was ihr einkaufen müsst. Weil ihr euch ja dafür eine ruhige halbe Stunde genommen habt, könnt ihr euch durch eure Schränke und Eisfächer wühlen und sicherstellen, dass ihr nichts doppelt kauft (yay!). Tragt alles zusammen, was ihr für eure geplanten Gerichte braucht. Vergesst natürlich nicht die anderen Mahlzeiten und Snacks. Und wenn ihr schon dabei seid: Ist noch genug Putzmittel, Müllbeutel und Shampoo da? Am Ende solltet ihr eure vollständige Einkaufsliste haben - eine, die es euch erlaubt, wirklich nur einmal einkaufen fahren zu müssen (Hurra!).


7. Hängt eure Liste auf, freut euch ...
... und trinkt ein Glas Sekt, denn ihr habt eure erste Wochenplanung gemeistert!! Nun seid ihr gewappnet für die Woche, was da auch kommen mag! Genial!! Ich hänge meine Liste immer gut sichtbar an den Küchenschrank:


Klein, aber fein! :)

... gleich neben meiner Erinnerung daran, dass Gott uns versorgt: Alle eure Sorgen werft auf ihn, denn er sorgt für euch.

***

Jetzt seid ihr an der Reihe! Und damit es euch leichter fällt, die Planung zu starten, könnt ihr hier kostenlos einen schicken Wochenplan in frischen Frühlingsfarben als PDF herunterladen und die passende Einkaufsliste dazu. (Bin ich die einzige, der der Alltag mehr Spaß macht, wenn man dafür schönes Material hat? :)) Dafür einfach auf die Bilder klicken.

EinkaufslisteMeal plan

Wie sieht's also bei euch aus? Ist das Planen was für euch oder nicht? Ich würde so gerne von euch in den Kommentaren hören!

2. Februar 2015

Nie wieder Stress mit dem Essen - Einen klugen Rezepte-Fundus erstellen

Wie letzte Wochen angekündigt, geht es heute los mit der neuen Serie "Nie wieder Stress mit dem Essen"! Yay, ich freue mich :)! Alle, die erst heute einsteigen, können hier die Einleitung zum Thema lesen.
Heute wollen wir uns damit beschäftigten, wie wir in drei Schritten einen klugen Rezepte-Fundus erstellen können.


Bevor wir richtig ins Planen einsteigen, wollen wir eine gute Grundlage schaffen: mit unserem eigenen Rezepte-Fundus. Klar, es gibt tolle Kochbücher und diverse Internetseiten voller leckerer Rezepte. Garniert wird das Ganze noch von einer schier unendlichen Flut von Pinterest-Ideen und Anregungen aus Zeitschriften. Lange Zeit war das Blättern und Stöbern solcher Rezepte meine Art von Essensplanung. Wenn es aber darauf ankam, wusste ich doch nicht genau, was ich kochen oder backen möchte (und am Ende gab's wieder nur Nudeln mit Pesto).


  
Wie bringen wir also Struktur in diesen Überfluss von Ideen und Rezepten?

1. Stöbern und brainstormen.

Ein guter Fundus sollte nicht nur aus drei oder vier guten Gerichten bestehen. Das könnte auf die Dauer langweilig werden. Eine große Sammlung von guten Mahlzeiten ist das Ziel.

Auf einer Liste werden alle Gerichte aufgeschrieben, die im eigenen Haushalt wahre Klassiker sind. Bei uns sind das Nudeln mit selbst gemachter Tomatensoße oder unser Pfannkuchenrezept. Gerichte eben, die gut funktionieren und bei allen beliebt sind. Alle Gerichte, die man schon immer mal kochen wollte oder lecker fand, werden außerdem aufgeschrieben. Deswegen ist es gut, sich mal inspirieren zu lassen von Kochbüchern, Pinterest, von Freunden, von Müttern und Großmüttern.

2. Sammeln und aufschreiben.

Nun solltet ihr schon eine recht lange Liste mit alten und neuen Gerichten haben. Jetzt werden alle Rezepte gesammelt, damit ihr sie mit einem Handgriff griffbereit habt. Das kann ein Buch sein, in das ihr die Rezepte abschreibt. Oder ein Ordner, in dem ihr die Kopien und Ausdrucke abheften könnt. Ich habe mich vor einer Weile für einen Karteikasten entschieden. Jedes Gericht hat eine DIN A6 Karteikarte. Ich schreibe mir die Zutaten auf, die ich brauche, und nur bei komplizierteren Gerichten auch die Art der Zubereitung. Den Karteikasten hatte ich schon zu Hause und ich mag, dass er klein und platzsparend ist. 
Voilà, schon habt ihr euren Fundus, eure wertvolle Grundlage für eure Mahlzeitenplanung. 

3. Organisieren und strukturieren.

Natürlich könnten wir jetzt aufhören. Ich möchte euch aber noch einen dritten Schritt vorstellen, nämlich wie ihr aus einem Rezepte-Fundus einen klugen Rezepte-Fundus macht. Das "Problem" mit eurem Kochbuch, Rezepteordnung oder Karteikasten: Euer Fundus ist noch zu groß, zu unübersichtlich, zu wenig greifbar. Ein kluger Rezepte-Fundus hat griffige Kategorien.
Nicht in "Vorspeisen" oder "Salate". Sondern in "Kartoffelgerichte", "Nudelgerichte", "Reisgerichte". Oder in Preiskategorien: günstige, teure und sehr teure Gerichte. Ich arbeite momentan mit einer dritten Variante und sortiere meine Lieblingsgerichte nach Aufwand: "kaum Aufwand", "mittlerer Aufwand" und "hoher Aufwand". Dabei spielen für mich die Menge der Zutaten eine Rolle (Nudeln mit Pesto vs. Gemüsecurry mit sechs verschiedenen Gemüsesorten) sowie die Dauer der Zubereitung. Für den Aufwand vergebe ich Sterne, ein Stern für wenig Aufwand, drei Sterne für hohen Aufwand. So kann ich unter der Woche mich auf die Rezepte beschränken, die wenig Aufwand haben, während am Wochenende auch mal ein Drei-Sterne-Rezept auf dem Speisezettel steht.  

 
So sieht mein "Fundus" dann aus: einfache, kleine Karteikarten.




***

Habt ihr bereits einen klugen Rezepte-Fundus? Für welches Kategorien-System habt ihr euch entschieden? 
Nächste Woche erfahrt ihr dann, wie ihr mit euren klugen Rezepte-Fundus die Planung eurer Mahlzeiten macht inklusive kostenlose, herunterladbare und hübsch gestaltete Listen und Pläne :). Dran bleiben lohnt sich also.

26. Januar 2015

Nie wieder Stress mit dem Essen

"Was gibt's denn heute?"
Was löst diese Frage bei euch aus? Freude, Spannung, Magenknurren? Oder treibt es euch doch eher die Schweißperlen auf die Stirn? Als ich noch klein war, stellte ich vielleicht jeden Tag diese Frage, immer in erwartungsvoller Vorfreude, dass vielleicht Nudeln oder Pfannkuchen auf dem Tellern landen würden (um dann das ein oder andere Mal enttäuscht den Mund zu verziehen, wenn es beispielsweise Linsensuppe gab! Also, bitte!). 

Heute jedoch, wo ich selbst dafür verantwortlich bin, was auf dem Tisch kommt, löst die Frage "Was gibt's denn heute?" schon beim Denken Stress aus. Und dabei hab ich noch nicht mal Kinder, die ich mit meinen Kochkünsten beglücken kann, sondern nur meinen Mann und mich (und eine seeehr lange und volle Arbeitswoche). 

Abends müde und geschafft nach Hause kommen und dann auch noch kreativ werden und etwas Gesundens, Ausgewogenes auf den Tischen bringen?! Danke, aber nein danke.





Was also tun? Eine für mich völlig neue, nahezu revolutionäre Taktik lernte ich beim Stöbern auf amerikanischen Blogs kennen: Meal planning, zu deutsch das Planen der Mahlzeiten. Das Prinzip ist denkbar einfach: Alle Mahlzeiten, von morgens bis abends, werden für einen bestimmten Zeitraum vorausgeplant. Das kann eine Woche sein, zwei Wochen und von Profihausfrauen hab ich wohl auch schon gelesen, dass sie einen Monat vorausplanen. Im Grunde heißt das: Man macht sich einmal Gedanken und hat dann die ganze restliche Woche den Kopf frei für wichtigere und schönere Dinge. Klingt das nicht wunderbar?

Das Planen von Mahlzeiten ist super einfach - und ihr habt garantiert nie wieder Stress mit dem Essen!  

In den kommenden Wochen werde ich euch zeigen, wie das Planen von Mahlzeiten funktioniert. In drei einfachen Lektionen steigen wir zusammen in das Thema ein.
  • Teil 1: Einen klugen Rezepte-Fundus erstellen
  • Teil 2: Planung und Durchführung (mit kostenlosen Arbeitshilfen zum Runterladen)
  • Teil 3: 10 Gründe, warum das Planen von Mahlzeiten sinnvoll ist (und warum ich nie mehr darauf verzichten möchte) 
Ich würde mich über eure Rückmeldungen und Erfahrungen in den Kommentaren freuen. Habt ihr Erfahrungen damit? Plant ihr eure Mahlzeiten bereits? Oder ist das Konzept völlig neu für euch? 

Am Ende hoffe ich, dass euch in Zukunft viel Kopfzerbrechen erspart bleiben wird und euer Alltag ein bisschen einfacher geworden ist.

Seid ihr bereit? Dann seid gespannt auf nächsten Montag für Teil 1 der Serie!


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