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28. September 2015

Familie // Aus drei werden vier

Von Janine

Vor mittlerweile etwas mehr als acht Wochen kam unsere zweite Tochter, Leonie, zur Welt. Ziemlich genau eineinhalb Jahre nach Emilia.

 
Die Kleine ist eine wundervolle Ergänzung zu uns anderen dreien. Die Große hat mich schon begeistert, aber mich erstaunt noch mehr, wie unterschiedlich und dennoch in sich großartig Geschwister sein können, schon in so jungem Alter. Gott macht einfach jeden Menschen wunderbar einzigartig. Mimi (so sagt Emilia neuerdings zu sich selbst) ist unser kleiner Wirbelwind. Sie schläft viel, aber sobald sie wach ist, geht das Abenteuer los. Keine Tür kann geöffnet werden, ohne dass sie es mitbekommt und schon drin ist. Es wird auf alles draufgeklettert (da bin ich mittlerweile ziemlich gelassen, weil sie es wirklich gut kann) und ihre Neugierde besiegt mit Regelmäßigkeit jedes Verbot. Nachdem ich gelernt habe, dass Verbote auch gar nicht immer so sinnvoll sind, versuche ich jetzt, ihr viele Dinge zu ermöglichen, ohne sie dabei in Gefahr zu bringen. Aber sie ist, und so liebe ich sie ja auch, in vertrauter Umgebung laut und wild.

Unsere Kleine hingegen ist schon jetzt unheimlich ausgeglichen und genügsam, sehr zufrieden und beobachtet einfach. Manchmal habe ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich ihr, zwar auf meinem Arm, wenig Aufmerksamkeit schenken kann, weil Emilia sie voll und ganz in Anspruch nimmt. Wenn ich dann hinunterschaue, strahlt mich ein wunderschönes Gesicht an, bis über beide Ohren.

Was mich nur noch mehr rührt, ist wie fürsorglich die Große mit ihr umgeht. Einmal hat sie sich ein Handtuch unters Kinn geklemmt und wollte sie entgegennehmen. Wenn sie weint, ist sie die erste, die vor ihrem Zimmer steht, oder mir bescheid gibt, wenn ich es selbst noch nicht mitbekommen habe. Sie besteht darauf, sie sofort mit in den Fahrradanhänger zu setzen und macht "Ei" und hält ihre Hand, wenn sie weinen muss. Leonie muss auch morgens immer mit in ihr Bett gelegt werden, damit sie in ihrer Nähe ist. Und das mit gerade mal 20 Monaten. In solchen Momenten könnte ich weinen... :-)


Dass ich in letzter Zeit aber noch nicht einmal die Nase vor den Laptop bekam, lag eher an der Umgewöhnung mit neuer Wohnung, neuem Arbeitsplatz, neuer Umgebung und damit der fehlende Alltag. Das fängt damit an, dass wir noch nicht so viele Leute kennen, noch nicht wissen, wo wir gerne und gut und wann einkaufen, wo schöne, kleinkindgerechte Spielplätze sind, usw. Nebenbei wollen auch noch einige Kartons ausgepackt und die Wohnung weiter fertig gemacht werden. Es hängen noch einige Baustellenlampen, der Kühlschrank hat noch keine Verblendung, ebenso wie der Geschirrspüler.

Aber es wird. Und ich freue mich dann einfach an dem, was wir schon haben. Nach mehr als 5 Jahren von Hand spülen ist ein Geschirrspüler DIE Erleichterung im Alltag. Und des Ein- und Ausräumens sind wir auch noch nicht überdrüssig geworden.

Manchmal verrenne ich mich ganz schön. Dann denke ich, oh nein, ist unsere Wohnung dreckig. Die saubere Wäsche ist immer noch nicht im Schrank. Und die dreckige türmt sich. Nebenbei weinen zwei Kinder gleichzeitig, von denen ich kaum Verständnis für meine Überforderung erwarten kann. Die trotzdem essen und spielen wollen bzw. gestillt und rumgetragen werden wollen. Alles gleichzeitig, und niemand putzt mir meine Fenster.

Dann versuche ich auf das zu schauen, womit Gott uns segnet, und das überwiegt bei weitem die Probleme. Und wenn mir alles zu viel wird, schnapp ich mir die Kinder und gehe raus. Das wirkt Wunder!

Ich würde gerne in der nächsten Zeit mehr über das schreiben, was unseren Alltag ausmacht. Wie wir ihn meistern oder auch nicht meistern, was uns beschäftigt.

Wie geht es euch im Alltag? Und habt ihr vielleicht ein paar Tipps fürs Ankommen in einer neuen Stadt? Wie habt ihr Anschluss gefunden?

14. September 2015

Ein Projekt, das ich viel zu lange aufgeschoben habe (Möbel kann man streichen!)

Nach einer langen ungeplanten Pausen möchte ich mich zurückmelden! Mich gibt es noch! Sowohl bei Janine als auch bei mir gab es in diesem Sommer viel Persönliches, was uns einfach davon abgehalten hat, zu schreiben. Mir ging es auf jeden Fall so, dass so viel passiert ist, dass es mir sogar für eine Weile den Kreativitätshahn zugedreht hat. Bei mir zumindest ist noch immer nicht alles im Lot, aber ich merke, dass es mir einfach gut tut, mit meinen Händen zu arbeiten, anstatt trüb auf meiner Couch zu hocken und Bilder auf Pinterest zu speichern. Nicht, dass ich das gemacht hätte ...
Also, back to business! Kiefernmöbel - wer kennt sie nicht. Eigentlich mag ich Vollholzmöbel. Von mir aus auch aus Kiefer. Aber diesem Jugendzimmer-Charme von lackierter und mit der Zeit nachgedunkelter Kiefer bin ich doch langsam entwachsen. Ändert leider nichts ander Tatsache, dass 75 Prozent unserer Wohnung aus genau diesen Möbeln besteht! 

Die gute Nachricht ist aber: Von meinem Schwiegervater durfte ich mir einen Exzenterschleifer ausleihen. Damit konnte ich dann endlich mal ein Projekt umsetzen, dass schon viel zu lange in meiner Vorstellung gärt, und diesem "Schätzchen" hier zu Leibe rücken.

Das Foto ist nicht von mir, sondern von dieser Kleinanzeige auf ebay. Denn wer hat vergessen, ein Vorher-Foto zu machen?!

Hübsch, nicht? Als mein Mann und ich vor über einem Jahr in unsere erste eigene Wohnung gezogen sind, haben wir einfach alle unsere Studenten- und (eeek!) Jugendmöbel zusammengeworfen, gespickt mit ein paar geschenkten Sachen und - tataaa - fertig war unsere Einrichtung. Funktional? Oh ja! Optisch ansprechend? Eher weniger ...

Also habe ich mich nun endlich an dieses Projekt gewagt, unsere Möbel mit ein bisschen Farbe aufzumotzen. Ich muss sagen, dass mich der Gedanke, Holzmöbel zu streichen doch sehr einschüchterte. Was ist, wenn es nicht funktioniert? Welche Schritte muss ich überhaupt befolgen? Welche Farbe soll ich wählen? Welche Maschinen brauche ich? Überhaupt ... Maschinen?! Als ich dann aber erst mal angefangen habe, verflog das Gefühl der Überforderung sehr schnell und wich, ich möchte fast sagen, grenzenloser Begeisterung. (Es hat vielleicht oder vielleicht auch nicht geholfen, dass ich einen Privatcoach in Sachen Oberflächenbehandlung im Haus hatte. Danke, lieber Schreiner-Ehemann!!)

Das Ergebnis? Das werdet ihr - hoffentlich - in ein paar Tagen sehen. Noch steht die kleine Kommode auseinandergebaut und mit trocknender Grundierung auf dem Dachboden und wartet auf seinen ersten Anstrich.

Aber schon jetzt bin ich so begeistert, wie einfach es ist, Holzmöbel zu streichen, dass ich in Gedanken schon unseren Esstisch in neuem Gewand sehe. Und unsere Stühle. Und unseren Schrank. Und das Regal ... und ...

Welches Projekt habt ihr schon viel zu lange aufschoben?

 

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