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3. Oktober 2017

Von halben Sachen und der Wiederentdeckung des Moments


Der angefangene Abwasch liegt seit sieben Stunden in mittlerweile kaltem Wasser. Eine halbe Tasse Morgenkaffee finde ich bei einem Toilettengang im  Bad wieder. Der Teebeutel hängt noch immer trocken in der Kanne. Das Wasser dafür hat im Wasserkocher wieder Ausgangstemperatur angenommen. Während ich das Kind über dem Waschbecken abhalte, sehe ich im Spiegel, dass ich noch immer den zerzausten Zopf von letzter Nacht trage. Bei der Gelegenheit senke ich den Blick Richtung Brust, um zu schauen, ob ich die wenigstens wieder eingepackt habe nach dem letzten Stillen. Alles in Ordnung. Das Szenario, eines Tages dem Postboten zu öffnen und ihm unbemerkt meine beiden oder mindestens eine unbedeckte Brust hinzuhalten, schwirrt immer wieder angsteinflößend durch meinen Kopf. Kopf ist ein gutes Stichwort. Dem fallen nämlich die Haare aus. Der Hormonumschwung lässt grüßen. Überall in der Wohnung liegen meine Haare rum und erinnern mich, dass ich theoretisch mal wieder putzen müsste. Ein guter Anfang wäre es aber schon, die vollgekackte Mullwindel wegzuräumen, die ich beim letzten Wickeln zur Sicherheit aller erst einmal zur Seite legte mit dem Vorhaben, sie zeitnah auszuwaschen. Auf die Frage meiner Mutter am Telefon, um welche Uhrzeit wir denn am Wochenende erscheinen würden, kann ich nur pokernd eine Zeitspanne nennen und weiß gleichzeitig auch, dass wir wohl wieder eher fahren werden, als wir wollen, da unser Kind einfach keine Lust hat woanders als in ihren heimischen Gefilden zur Ruhe zu kommen. Meine Was-ich-noch-alles-nähen-will-Liste füllt sich immer mehr und die bereits gekauften Stoffe sowie die neue Nähmaschine kommen einfach nicht zum Einsatz. Versprechen, die ich gegeben habe, muss ich aufschieben. Und auch im Flur unserer Wohnung wird ständig etwas hin- und hergeschoben, denn dort horten sich die Dinge, die wir noch bauen, wegbringen, aussortieren etc. wollen.
Und ganz nebenbei liegt seit Monaten auch noch ein Blog brach, für den ich eigentlich ein großes Herz und massig Ideen habe.

3. Mai 2017

Von einem Babyquilt und vom Liegen in der Schwangerschaft (ein paar Tipps)


In ein paar Stunden oder Tagen wird, so Gott will, unser drittes Kind zur Welt kommen. Damit geht eine anstrengende Phase zu Ende, denn durch starke Schmerzen konnte ich die letzten 5 Monate nur liegen und sitzen und habe selten die Wohnung verlassen können. Immer wenn ich für längere Zeit stand, habe ich bald danach Unterleibkrämpfe bekommen, die kaum auszuhalten waren. Daher hieß es: schonen, schonen, schonen.

Anfangs ist das ja noch ganz nett. Endlich hat man die Möglichkeit, mal so richtig ohne schlechtes Gewissen auszuspannen, auf der Couch zu liegen, zu lesen, alles zu machen, bei dem man sich sonst faul gefühlt hat. Aber nach einiger Zeit wird das ganz schön langweilig. Alle, mit denen man telefonieren könnte, oder die einen besuchen könnten, arbeiten normalerweise tagsüber, und irgendwann will man einfach auch mal wieder etwas Sinnvolles beitragen. Da ich schon in der ersten Schwangerschaft starke Beschwerden hatte (in der zweiten dafür Gott sei Dank überhaupt keine), wusste ich zumindest schon einmal, wie man es nicht macht. Damals ging es mir psychisch nämlich echt schlecht, und die Fehler wollte ich nicht wiederholen.

Deswegen habe ich euch heute, bevor ich euch den neuen Quilt zeige, ein paar Ratschläge mitgebracht, wenn ihr in einer ähnlichen Situation seid und die Zeit gut hinter euch bringen müsst.

26. April 2017

Kinderkriegen ist teuer!? oder: 10 + 1 Tipps gegen diese These



„War das geplant?“ Ein Satz, der in letzter Zeit häufiger fiel.

Januar 2016. Mein Bauch wächst. So langsam macht die frohe Kunde, dass wir Eltern werden die Runde. Da schießt es einigen in den Kopf: Aber wollte ihr Mann dieses Jahr nicht wieder ins Studium einsteigen? Ganz genau, das wollte er und will er noch immer. Wir wollen es. War die Schwangerschaft denn dann geplant? Und auch hierauf ein klares Ja von uns beiden. Ja, wir wollen ein Kind und das gern parallel zum Studium.

An diesem Punkt ist das Gespräch meist beendet. Die Gedankengänge des Gegenübers aber zu erahnen: Wie wollen die sich das leisten? Kinder kosten Geld. Ob die sich das gut überlegt haben?

19. April 2017

Was "isst" du so?


In den letzten Jahren ist es immens wichtig geworden, was man isst. Manche verzichten auf Fleisch und auf Fisch, andere auf Zucker oder weiße Auszugsmehle, andere konsumieren nur ökologisch, fair und regional, wieder andere sind überzeugte Veganer oder passionierte MacDonalds-Gänger. Auf Tagungen fällt mir immer wieder auf, wie viele mittlerweile ganz konkrete Speisewünsche angeben ("ohne Laktose, Knoblauch und Weizen, bitte") und wie viele Extrawürstchen gebraten werden. Ich nehme mich da nicht aus, seit über 10 Jahren verzichte ich auf Fleisch, im Sommer auf Milchprodukte, aufgrund mehrerer Unverträglichkeiten in unserer kleinen Familie koche ich ohne dieses und jenes usw. usw. Kurzum: Ich mache mir doch echt ganz schön viele Gedanken darüber, was ich so esse.

Und ich glaube nicht, dass das schlecht ist. Wer viel Auswahl hat, und das haben wir in einem Industrieland im 21. Jahrhundert, hat eben auch die Möglichkeit auszuwählen, wegzulassen und zu verstärken. Uns ist es aber irgendwie wahnsinnig wichtig geworden, zu wissen, was wir in uns reintun. Zu wissen, woher es kommt. Zu wissen, wie es zusammengesetzt ist. Zu wissen, was es in mir macht. Zu wissen, wie es mir schaden könnte. Zu wissen, nicht nur, wie viele Kalorien es hat, sondern wie viel ungesättigte Fettsäuren und Proteine und Kalium. Wir analysieren unsere Lebensmittel mit einer erstaunlichen Präzision, die mich an meine Zeit im biochemischen Labor erinnert - nur, dass dort weniger leidenschaftlich diskutiert und geforscht wurde!

Und da fange ich an, mich über etwas sehr Sonderbares zu wundern.


10. April 2017

5 kostengünstige Osterfreuden - für Familie und Freunde {inkl. Freebies}

Ostern steht vor der Tür. Für mich ein Fest, dem mindestens der gleiche Stellenwert eingeräumt werden sollte wie Weihnachten – wenn nicht sogar ein noch größerer. Denn – hey – was kann es besseres zu feiern geben als das Leben. Das Leben, was den Tod überwunden hat. Freiheit. Freiheit, die wir in Christus haben, weil er auferstanden ist und uns von jeglicher Gesetzlichkeit freigekauft hat. Wir müssen nichts mehr leisten, um gut vor Gott, unserem Vater dazustehen, sondern nur noch empfangen (manchmal auch nicht so einfach!). 

Wie Weihnachten ist also auch Ostern ein Gedenktag an ein großes Geschenk, das uns von „oben“ gemacht wurde. Und ich persönlich finde es schön, dem Ganzen Ausdruck zu verleihen, indem ich selbst kleine Geschenke weitergebe. Nichts Großes oder Teures muss es sein. Manchmal sind die kleinen Aufmerksamkeiten viel bedeutsamer.


Und deshalb hier ein paar Ideen von mir und Juli, wie du anderen auch mit kleinem Geldbeutel eine große Osterfreude machen kannst:


31. März 2017

Baby-Quilt (oder das Projekt, das wirklich fertig wurde!)

Freunde, kennt ihr das? Ihr habt Freude am Kreieren, Lust am Schaffen und Ideen, wie Durchfall und ... viele, viele unvollendete Projekte.

Bitte sagt mir, dass ich damit nicht alleine bin!

Auf der einen Seite weiß ich, dass nicht jede Idee "geboren" werden muss, dass mein Tag auch nur 24 Stunden hat und dass ich tatsächlich auch nicht jede auf dieser Erde wandelnde Methode beherrsche (Teppichweben, anyone?!). Aber zu viele Kreativ-Leichen machen mich doch etwas traurig und das Gefühl eines vollendenten, fertiggestellten Projekts ist umso großartiger!


23. März 2017

Geschaffen zur Kreativität [& ein Hallo vom Blog-Zuwachs]


Wozu bin ich geschaffen? - das versuche ich seit 2014 jährlich mit einer Gruppe Berufung-Suchender zu erforschen. Mein Job ist es, Menschen über 9 Monate mittels eines Kurses auf ihrer Entdeckungsreise hin zur eigenen Berufung zu begleiten. Das macht Spaß, zeigt die Vielfalt und Ergänzungsbedürftigkeit von uns Menschen und fordert auch mich als Mitarbeiterin immer wieder neu heraus, mich und meinen Weg zu hinterfragen.

Wer schreibt denn da?

23. Februar 2017

Erfahrung Fehlgeburt: Wie wir getragen wurden und was uns wirklich geholfen hat

Lange habe ich überlegt, ob ich über meine Erfahrung überhaupt schreiben soll. Ist es vielleicht zu persönlich, will das überhaupt jemand lesen? Doch mittlerweile weiß ich von so vielen Freundinnen, die das gleiche bereits durchlebt haben, und ich finde es so traurig, dass es doch irgendwie jeder mit sich selbst (und dem Partner) ausmachen muss. Mir hilft es sehr, zu wissen, dass ich nicht alleine bin mit dieser schmerzlichen Erfahrung, und deswegen möchte ich euch heute von meinem Erlebnis erzählen. Bitte verzeiht, dass ich heute keine schönen Bilder mitgebracht habe, aber vielleicht lest ihr den (langen) persönlichen Text ja auch so. Ich hoffe, dass er helfen kann oder Anstoß gibt, selbst darüber zu sprechen, es gibt keinen Grund sich dafür zu verstecken oder zu schämen.

Nach unserer Hochzeit vor fast fünf Jahren wussten wir bereits, dass wir gerne bald Eltern werden wollten. Es dauerte nicht lange, da hielt ich den positiven Schwangerschaftstest in der Hand. Wir freuten uns riesig. Natürlich waren da auch Ängste, wie unsere Umwelt reagieren würde, schließlich waren wir beide noch Studenten, aber wir waren sicher, dass wir es schaffen würden.

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