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22. Januar 2016

Finanzen // Wie man mit wenig Geld und wenig Zeit gut über die Runden kommt

Was haben alleinerziehende, arbeitende Mütter, Studenten mit Nebenjob und so manch ein Berufseinsteiger gemeinsam? Genau: Sie haben lange Arbeitstage, volle Terminkalender ... und oft mickrige Monatslöhne. Kurz gesagt: Sie alle haben wenig Zeit und wenig Geld.

Vielleicht bist du in genau dieser Situation und findest es einfach nur anstrengend? Dann ist dieser Eintrag für dich! Ich hoffe, dass ich dich damit ein bisschen inspirieren darf.

Denn diese Situation kenne ich nur zu gut. Als mein Mann und ich gerade frisch verheiratet waren, haben wir jeweils Vollzeit als Volontär bzw. Azubi gearbeitet. Zu unserer Arbeitszeit kamen grob zwei Stunden Pendeln pro Tag. Macht fünfzig Stunden außer Haus, ohne Überstunden. Dazu Hausarbeit und andere Verpflichtungen. Jeder Tag war: essen, schlafen, arbeiten, Wiederholung. Kräftezehrend! Für jemanden wie mich, die Hobbys und Freunde wie Luft zum Atmen braucht, eine Katastrophe.
Gleichzeitig reichte unser Volontärs- und Azubigehalt (zusammen!) gerade für das absolut Notwendige. Kurzurlaub zur Erholung? Unmöglich! Einfach mal essen gehen? Fehlanzeige!

Folgende fünf Punkte haben uns jedoch geholfen, in dieser Zeit finanziell und auch seelisch gut über die Runden zu kommen.


1. Transparenz, Transparenz, Transparenz

Die drei wichtigsten T's, wenn es ums Geld geht: Ich muss exakt wissen, wie viel ich verdiene. Ich muss exakt wissen, wie viel ich ausgebe. Ich muss exakt wissen, wie hoch meine Schulden sind. In Sachen persönliche Finanzen ist "Augen zu und durch" absolut unangebracht. Ich sage das nicht von oben herab. Lange Zeit habe ich selbst einfach alle meine Augen ganz, ganz fest zugemacht. Deshalb: Habe Mut! Stelle dich den Zahlen - es ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Du schaffst das!
Uns hat ein glasklarer Blick auf unser Einkommen und unsere Ausgaben enorm geholfen, mit wenig Geld gut zu leben. Ich bin davon überzeugt, dass man von jedem Gehalt gut leben kann, wenn man lernt, es zu verwalten. 

2. Nicht alles ist Gold, was DIY ist

Anhand von Brot möchte ich dir etwas zeigen. Im Vergleich zum Bäcker kostet ein selbst gebackenes Brot nur ein Bruchteil. "Wer wenig Geld hat, backt wohl lieber selbst", könnte man meinen. Ich aber kaufe mein Brot trotzdem beim Bäcker. Warum?
Weil Geld nicht meine einzige Währung ist. Die andere Währung ist Zeit. Sie ist vielleicht sogar noch kostbarer! Denn im Gegensatz zu Geld ist sie abgezählt und begrenzt.
Es ist also eine Frage der Währung; bezahlen musst du so und so. Ich verbringe also lieber die Zeit mit meinem Mann, anstatt zehn Euro im Monat für Brot zu sparen.
Wir haben uns angewöhnt, in jeder Situation bewusst folgende Frage zu stellen: Mit welcher Währung möchte ich jetzt lieber bezahlen? Mit meiner Zeit oder mit meinem Geld?

3. Plane ultra-einfache Mahlzeiten

Jetzt ist nicht die Zeit für Entenbrust an Käsesoufflés auf einem Bett aus handverlesenem Rucola (wobei das natürlich absolut fantastisch klingt ;)). Erstens, zu teuer, zweitens, zu aufwendig. Wenn du wenig Geld zur Verfügung hast, dann empfehle ich, alle Mahlzeiten zu planen. Gleichzeitig sparst du neben barem Geld übrigens auch Zeit. Win-win!!
Wie wäre mal wieder mit Spiegelei und Spinat? Oder einfach mal Brotzeit statt kochen? Das sind Gerichte, die wir aus unserer Kindheit kennen ... und langsam dämmert mir, warum es das so oft gab: Es geht einfach schnell!

4.  Ändere deine Einstellung

Ja, es ist hart, wenn man Mangel auf beiden Seiten hat. Ich weiß, wie es ist, nach einem saulangen Arbeitstag nicht mal ein pfurzeinfaches Gericht kochen möchte und einfach nur essen gehen will, aber der Geldbeutel das nicht hergibt. Oder in einem vollgestopften Bus zu sitzen, neben einer Person, die seit gefühlten 100 Tagen nicht geduscht hat, weil ein Auto finanziell nicht drin ist.
Aber ich weiß auch - Überraschung! - Jammern verbessert weder meine Laune, noch mein Gehalt noch reduziert es meine Stundenanzahl.
Anstatt also meinen Mangel an all den Ecken und Enden zu sehen, versuche ich auf das zu schauen, was ich tatsächlich habe: eine Arbeit. Zwei gesunde Beine und ein Busfahrticket, um von A nach B zu kommen. Essen im Kühlschrank. Überhaupt ein Kühlschrank!
Selbst wenn du sehr wenig verdienst, gehörst du immer noch zum reichen Teil der Weltbevölkerung. Die meisten von uns sind, zumindest materiell betrachtet, reich und wirklich gesegnet. Wie wäre es, wenn du anfängst, ein Dankbarkeitstagebuch zu schreiben? Notiere jeden Tag drei Dinge, für die du dankbar bist. Du wirst staunen, was da zusammen kommt!

5. Ändere deine Umstände

Irgendwann haben wir bemerkt, dass es uns an die psychische Substanz geht, zu knapp auf beiden Seiten unterwegs zu sein. Eines Tages wachte ich buchstäblich auf und wusste: Ich muss etwas verändern. Entweder muss mehr Geld her oder mehr Zeit.
Dafür musst du dich entscheiden und die Konsequenzen abschätzen.
Eine Entscheidung für "mehr Geld" könnte bedeuten, auf ein geliebtes, aber kostenspieliges Hobby oder die teure Wohnung zu verzichten. Es könnte bedeuten, einen zweiten Job anzunehmen.
Die Entscheidung für "mehr Zeit" könnte bedeuten, öfter mal "Nein" zu sagen oder es zu wagen, nur Teilzeit zu arbeiten.
Vielleicht musst du in den sauren Apfel beißen, aber realisiere: Es ist leichter eine Last zu tragen (z. B. weniger Geld), als zwei (wenig Geld und wenig Zeit)!
Ich entschied mich, meine Stunden deutlich zu reduzieren und trage die Konsequenz, auch weiter Bus zu fahren.

Mit wenig Geld und wenig Zeit über die Runden zu kommen ist kein Zuckerschlecken. Aber es ist machbar. Wir haben es geschafft - und ich bin mir sicher, dass ihr das auch könnt.

Welche Tipps habe ich vergessen? Sag's uns in den Kommentaren!


3 Kommentare:

  1. Schade das hier noch keine Kommentare drunter stehen denn es stimmt. Wir sustenpass leider mal wieder umziehen. Seid dem ist die Miete höher und ich achte endlich aufs Geld, und siehe da, im Grunde haben wir mehr als vorher.

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  2. Danke für den tollen Beitrag! Bin gerade dabei an den drei T's zu arbeiten.

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  3. Weniger arbeiten muss man sich leisten können. Wer am Ende des Monats nach Abzug von Miete und Strom noch 200 Euro hat, kann nicht weniger verdienen

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