Seiten

26. November 2014

Lieblingsgebäck: Zimtschnecken

Anders als ich ist mein Mann kein Kuchen-Fan. Überhaupt keiner. Ja, als Freundin von Teig und Zucker ist das ein schweres Los ;), danke der Nachfrage. Allerdings gibt es eine Sache, mit der ich dieses Anti-Backwerk-System überlisten konnte:
Zimtschnecken.




Sie sind quasi unsere Schnittmenge in unserem persönlich Ehe-Venn-Diagramm. Er mag herzhaft, ich mag süß. Er mag große Portionen, ich mag klein und niedlich. Er mag Tee, ich mag Kaffee. (Wir beide mögen sinnlose Diagramme.)





Zimtschnecken sind zwar süß, aber eben nicht zu süß. Sie sind in der Tat klein und niedlich, aber wenn man es darauf anlegt, kann man Unmengen davon essen. Und zum Tee passen sie genauso gut wie zum Kaffee.

Und das Beste: Das Rezept ist supereinfach. Man nehme 
  • Hefeteig (Rezept findet ihr unter dem Link)
  • 1 Ei, verquirlt mit einem Schuss Milch
  • 200 g Zucker + 2 EL Zimt, gut vermischt
  • evtl. Hagelzucker
Nachdem der Hefeteig schön aufgegangen ist, rollt ihr den Teil möglichst quadratisch aus und befeuchtet ihn mit ein bisschen Wasser. Danach streut ihr dick Zimt und Zucker auf die Teigplatte.



Anschließend rollt ihr den Teig von der Längseite her auf. Ungefähr so:



Achtet darauf, dass die "Naht" der fertigen Rolle unten liegt. Durch das Eigengewicht des Teigs wird sie ein bisschen zusammengepresst. Dann nehmt ihr ein scharfes (!) Messer - hier tut es übrigens auch ein Brotmesser - und schneidet ca. 3 cm dicke Scheiben ab.




Bewundert kurz euer Werk. Sind sie nicht wunderschön? 

Legt die Schnecken danach auf ein Backblech, nicht zu nah bitte, denn sie gehen noch auf im Ofen. Bestreicht sie mit der Milch-Ei-Mischung, sodass sie schön bedeckt sind und kein Mehl mehr sichtbar ist. Wer's im Haus hat und es besonders schön mag streut noch Hagelzucker auf die Teiglinge.

Und danach ab damit bei 180°C in den Ofen für ca. 10-15 Minuten. Die Schnecken sollten goldbraun sein. Dann sind sie fertig.






Wir haben hier ein kleines, aber feines Samstagsritual und das heißt: Schwedisches Frühstück. Ich weiß nicht, ob man in Schweden dazu wirklich schwedisches Frühstück sagen würde, aber ich stelle mir gerne vor, dass ich in einem kleinen, roten Häuschen sitze, während es draußen schneit und ich drinnen warme Zimtschnecken frisch aus dem Ofen zu einer Tasse schwarzem Kaffee genieße. Und weil ich nicht jeden Samstag um 7:00 aufstehen möchte, um Hefeteig anzusetzen, mache ich immer die doppelte Menge und friere den Rest ein. Das kann man nämlich auch wunderbar.

Klingt gut? Ist es auch :)!

16. September 2014

Tochter sein.

Turbulente Zeiten liegen hinter mir. Innerhalb weniger Monate hat sich mein Leben so schnell und so grundlegend verändert, dass nichts mehr ist, wie es vorher war. Ich habe keine schweren Schicksalschläge erlebt, ganz im Gegenteil. Die Veränderungen habe ich selbst gewählt. Fast alles, was nun anders ist, wollte ich genauso. Und vieles davon gehört wohl einfach zu dem, was man Erwachsenwerden nennt: erste richtige Arbeitsstelle nach der Uni, erste eigene Wohnung, verheiratet sein.


Anfangs noch begeistert und voller Energie Kopf über und rasend schnell auf ins neue Leben! bin ich gerade nur noch ein gefühlter Schatten meiner selbst, der sich durch den Tag schleppt. Dennoch verlange ich Höchstleistungen vor mir. Auf der Arbeit möchte ich meine Texte trotz Müdigkeit dennoch perfekt und möglichst eloquent schreiben, in den Meetings möchte ich dennoch mitdenken und schlaue Beiträge geben, meine E-Mails will ich weiterhin ausführlich beantworten und die Gespräche mit meinen Studenten will ich natürlich einfühlsam führen. Nach der Arbeit erwarte ich von mir, dass ich frisch und ausgeruht zum Einkaufen fahren kann, um eine möglichst ausgewogene, gesunde, aber nicht zu teure Auswahl an Lebensmitteln für die Woche treffe. Abends möchte ich selbstverständlich noch Brot backen oder Marmelade einkochen oder ein anregendes Gespräch mit meinem Mann führen, drei Freunde anrufen und meiner Familie Karten schreiben.

Stattdessen falle ich abends auf die Couch mit dem Gefühl, auch das letzte Tröpfchen Energie sei mir im Laufe des Tages abhandengekommen. Ich ärgere mich über mich selbst, dass ich meine freie Zeit nicht sinnvoller nutze. Ich ärgere mich, dass ich nicht so produktiv war. Ich ärgere mich, dass ich nicht so eloquent, so einfühlsam, so großartig heute war. Ich fühle mich ganz und gar nicht erwachsen. Sondern wie ein kleines Kind, dass völlig überwältigt ist von diesem großen Ding "Leben".



Aber während ich müde und traurig meinen trüben Gedanken nachhänge ("Wieder ein vergeudeter Tag!") flüstert er mir zu "Mein Tochter, meine Kraft ist in den Schwachen mächtig."

Ich erinnere mich an den Morgen. Und den davor. Und den davor! An alle die Morgende, an denen ich zugelassen habe, dass Sorgen, Aufgaben und Pflichten meine Gedanken eingenommen haben, bevor ich mich an meine Kraftquelle anschließen konnte. Ich weiß, dass der Platz in meinem Leben die Arbeitsstelle, die ich habe, die Ehe, die ich führe dass dieser Platz von meinem Gott gewollt ist. Dass er Türen geöffnet und geschlossen hat und ich mit seiner Hilfe nun hier stehe. Warum versuche ich also, im Alleingang alles zu schaffen? Warum versuche ich mich immer wieder von ihm loszustrampeln denn: Ich bin ja schon erwachsen! Ich schaff das alleine!! und den Tag ohne ihn zu meistern?




Ich möchte aufhören, aus mir heraus zu produzieren. Ich möchte wieder anfangen, in der Frühe, am Morgen, ihn zu suchen, mich mit seinen Gedanken zu befassen, seine Gedanke meinen Kopf füllen lassen. Ich möchte wieder neu damit beginnen, aus seiner Kraft zu leben. Gerade dann, wenn ich mich am schwächsten fühle. Gerade dann, wenn ich überwältigt und ratlos bin, wie alles zu schaffen ist, was ein ganz normaler Alltag bringt.

Ich möchte aufhören, so zu tun, als hätte ich alles unter Kontrolle. Ich möchte wieder beginnen, vor Gott ein Kind zu sein, dass ihn braucht und ihn sucht. Ich weiß, dass ich seine geliebte Tochter bin.

Ich möchte wieder anfangen, auch so zu leben.  Von ihm, aus ihm.



11. September 2014

Backen mit Baby

Nein, der Kuchen ist natürlich nicht fürs Baby gedacht. Aber wie ihr wahrscheinlich mtbekommen habt, ist es in der letzten Zeit etwas stiller geworden. Das lag einerseits daran, dass wir im Urlaub waren, und andererseits daran, dass meine Maus anspruchsvoller geworden ist in der täglichen Fürsorge, und mir kaum bis keine Zeit lässt zum Backen - geschweige denn bloggen. Sie schläft tagsüber nicht mehr viel und wird von den Rührergeräuschen wach. Außerdem ist sie superflink beim Krabbeln und zieht sich auch schon überall hoch - dabei sieht man ja schließlich mehr. Leider ist der beleuchtete und sehr heiße Backofen ihr Favorit in der Küche, was das Anfassen angeht.
Ich habe schon einiges versucht. Bevor ich allerdings dazu kam, war ich meistens deprimiert, weil ich dachte, ich könnte nichts mehr machen, aus Rücksicht zu meiner Kleinen. Sie ist sehr geräuschempfindlich und Mama-bezogen, und ich möchte ihr auch nicht zu viel zumuten. Aber Gott holt mich in solchen Sitationen dann doch immer heraus, schenkt mir Geduld und einen klaren Kopf und ein paar Ideen, wie sich die Situation für beide Seiten gut regeln lässt.

Variante 1: Kind in den (rausfallsicheren) Hochstuhl und zuschauen lassen

Meine Maus hat einen unheimlichen Bewegungsdrang, aber solange sie etwas zu tun und zu sehen hat, ist sie zufrieden. Da es morgens beim Wohnung Saugen auch schon prima geklappt hat, sie vom Hochstuhl aus zuschauen zu lassen, dachte ich, es ginge bestimmt auch beim Backen.

Bedacht hatte ich allerdings nicht, dass unsere kleine Wohnung relativ schnell gesaugt ist, während das Zubereiten eines Kuchens doch etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt. So wurde sie bald ungeduldig und wollte aus dem Hochstuhl raus, was sie lautstark mitteilte. Auf den Arm nehmen konnte ich sie nicht, und in ihrem Zimmer spielen mit dem lauten Geräuschpegel wollte sie nicht. Ziemlich gestresst, mit immer mehr im Hochstuhl jammernden Kind, brachte ich irgendwie den Kuchen in den Ofen - und vergaß ihn am Ende ein bisschen zu lang. Das Ergebnis war eine zu dunkle Kruste, ein etwas zu trockener Kern, und zwei gestresste Menschen.

Fazit: Mit meinem Kind funktioniert es nicht, mit anderen vielleicht.

Variante 2: Freundin einladen

Vorgestern war dann eine gute Freundin zu Besuch, um mit uns gemeinsam zu backen. Alles klappte an sich prima, wir nahmen abwechselnd die Kleine und beschäftigten uns mit ihr. Einziger Nachteil war, dass ich ziemlich zeitintensive Rezepte herausgesucht hatte und meine Tochter dann doch wieder Sehnsucht nach ihrer Mama und Hunger hatte. So war ich am Ende doch hin und her gelaufen zwischen Kind und Küche und ganz schön platt.

Fazit: Wenn man davon absieht, dass man sich wegen der lauten Küchenmaschine und der Kommentare der Tochter nicht so richtig unterhalten konnte, war es trotzdem sehr schön. Ich muss mich wahrscheinlich auch einfach noch daran gewöhnen, dass das Leben mit Kindern etwas turbulenter und geräuschintensiver ist.

Variante 3: Ab ins Tragetuch!

Natürlich kann man nicht immer auf andere Menschen zurückgreifen - wie auch heute früh. Meine Tochter war besonders anhänglich, aber ein Kuchen musste auch gebacken werden, unsere Vorräte sind nämlich mal wieder erschöpft. Also, was tun? Ich hatte schon einmal mit ihr im Tragetuch auf meinem Rücken gebacken, aber wenn sie nicht sieht, wo die Geräusche herkommen, ist sie sehr schnell sehr irritiert und unglücklich.

Da wurde ich daran erinnert, dass ich ja noch ein Tragetuch habe, für das Auf-der-Hüfte-Sitzen konzipiert. Also, rein mit dem Kind und los. Einziger Nachteil ist, dass ich effektiv nur meine rechte Hand nutzen konnte, die linke war blockiert.

Zuerst habe ich dieses Mal wirklich alle Zutaten vorbereitet und abgewogen in kleine Schüsselchen gefüllt. Schwierigkeiten hatte ich nur beim Mehl (der Behälter hat sich beim Schütten immer wieder geschlossen) und bei der Butter (Öffnen der Verpackung und Schneiden ohne Festhalten der Butter ist schwierig, aber machbar). Nach dem Vorbereiten bekam die Kleine dann ihr Mittagessen.

Dann habe ich, mit der Tochter wieder auf der Hüfte, nach und nach alles in der Küchenmaschine rühren lassen und bin immer wieder aus dem Raum rausgegangen. Geklappt hat das auf diese Weise wunderbar, und der Rührteig war auch wirklich einer, der den Namen verdient. Dieses Mal habe ich mir auch immer einen Timer gestellt für die Backzeit und verlängerte Backzeit und Auskühlzeit vor dem Stürzen, damit ich auch ja dran denke. Als der Kuchen im Ofen war, habe ich meine Maus dann ins Bett gebracht, wo sie einen ausgedehnten Mittagsschlaf gemacht hat. Und der Kuchen war perfekt :-)

Fazit: Mein Favorit, weil täglich anwendbar!


Ich hoffe, ich konnte euch damit helfen. Oder vielleicht habt ihr noch ein paar Tipps für den Alltag mit Baby oder Kind?

Euch einen gesegneten Tag und lasst eure Stimmung nicht durchs Wetter trüben :-)

7. August 2014

Endlich genäht: Lesekissen und Schnullerbänder



Ein bisschen fleißig bin ich in der letzten Zeit gewesen. Bei Barbara von "Das-mach-ich-nachts" habe ich den Link zu diesen wunderbaren Lesekissen gefunden. Sie sind superschnell zu nähen (Stoffauswahl nicht mitgerechnet), und als Autokissen unschlagbar! Kein schmerzender Nacken, weil man in sich zusammensackt, und keine Beulen am Kopf, weil der Kopf ständig gegen die Scheibe tockt.


Das Grüne hier ist meins, die violette Ausgabe für meinen Mann (nein, er steht grundsätzlich nicht auf lila gepunktet mit Blümchen, aber ich habe irgendwie keine männlichen Stoffe daheim ... und ihm ging es ums Kissen, nicht um die Farbe ;-) )

Die Stoffknochen eignen sich übrigens auch ganz wunderbar zum Entspannen auf der Gartenbank. Leider steht sie bei meiner Mama und ich darf sie nicht mitnehmen... Irgendwann steht hoffentlich einmal eine in unserem eigenen Garten. Bis dahin belege ich die meiner Mama!



Und da die Teile so schnell zugeschnitten sind, sind sie perfekt als Geschenk von einer jungen Mama, die immer nur Abends/Nachts als Schlafersatz oder in der Mittagsschlafzeit statt was anderem nähen kann.

Eine enorme Hilfe beim Zuschneiden im Stoffbruch waren übrigens die Clover Wonder Clips bzw. unspektakulär einfach Stoffklammern genannt. Ich war nämlich mit Mann, Kind, Mama und Papa in Havixbeck beim Stoffsalat. Ein supersuperschöner Laden mit wunderschönen Stoffen und einer supernetten Grete. Ich konnte mich kaum festlegen, noch nicht einmal auf eine Farbrichtung, aber ich hab was gefunden. Die neuen Schätze sind gewaschen, aber ungebügelt, und daher zeige ich sie euch ein anderes Mal.

***

Auch in der letzten Zeit entstanden ist dieses kleine Helferlein. Die Anleitung für die Schnullerkette stammt hierher, super bebildert und auch ruck zuck genäht. Sie eignet sich neben Schnullern auch für die Befestigung von Spielzeug, das sonst schnell mal auf dem Boden landet. Und es spart enorm Zeit, wenn man nicht ständig die Schnuller auskochen muss. Diese Zeit kann man dann beispielsweise zum Nähen, Backen, Bibellesen, Singen, Tanzen, oder an manchen Tagen eben für auch die gute alte Hausarbeit verwenden, wenn mal wieder was liegen geblieben ist zugunsten der täglichen Kinderanimation.



Die Anleitung von Barbara ist wirklich toll, und die Tipps sollte man auch berücksichtigen. Leider dachte ich mal wieder, ich wüsste es besser: "Ach, den Clip muss ich zum Waschen nicht wieder abnehmen können, so oft muss ich das Ding bestimmt nicht waschen und der Holzclip muss das im Wäschebeutel schon aushalten." Tja, typisch unerfahrene Erstmutter. Den Denkzettel dafür bekam ich sofort. Die Maus hat nämlich permanent im Wechsel auf dem Band rumgelutscht und es über den Boden gezogen - wer braucht schon den Schnuller, der daran befestigt ist. Und so musste ich das Bändchen schon nach wenigen Tagen waschen, und der Clips sah danach nicht mehr so schön aus wie vorher.



Vielleicht sieht man das auf dem Bild nicht so richtig, aber die schöne Lasur ist ab. Aber die nächsten Schnullerbänder stehen schon in den Startlöchern, schon allein, weil ich es so häufig verlege. Und dann werde ich den Clip abnehmbar anbringen, so, wie es in der Anleitung steht...


Ein paar andere Dinge müssen noch fertig werden, aber davon berichte ich dann noch.

Stoffe: Aus meiner Restesammlung (Punkte lila und grün) und Tilda (Blümchen und Punkte rosa/pink)
Holzclip:  Heimess

25. Juli 2014

Herber Schokoladenkuchen für Zartbitter-Fans

Eigentlich wollte ich dieses Rezept schon Anfang der Woche posten, aber da mich Gott wieder zur Ruhe gerufen hat und meine Maus noch ein paar Impfnachwirkungen zu überstehen hatte, wirds heute erst was.
Die Kleine hat schon wieder enorme Entwicklungssprünge gemacht, ihre Gesichtsausdrücke werden immer ausgefeilter und sie kommt schon im Bodenbereich an so ziemlich alles dran, was sie haben will. Und sie probiert gerade gern ihre Stimme aus. In den allerhöchsten Tönen qietscht sie vor sich hin und ist sichtlich vergnügt dabei. Und ich auch :-)

Neben dem Kindaufpassen nehme ich mir aber immer wieder die Zeit zum Backen. Kuchen ist bestimmt nicht die Antwort auf all unsere Probleme. Aber ich liebe einfach die Zeit mit meinem Mann, wenn wir nach seiner Arbeit gemeinsam Kaffee trinken und danach noch ein Ründchen spazieren gehen. Das Strahlen auf seinem Gesicht, wenn ihm beim Betreten der Wohnung schon der Duft frisch gebackenen Kuchens entgegenströmt, ist den Aufwand allemal wert!


Dieser Kuchen ist besonders für Menschen, die Kuchen auch gerne mal nicht so süß mögen. Aber auch für mich nicht so "Bittere" war der Kuchen super, sowohl abgemildert durch einen guten Klacks frische Schlagsahne, als auch pur. Also so gut wie für jeden etwas, vorausgesetzt man mag Schokolade und Nüsse.

Damit ihr nun endlich starten und den Kuchen nachbacken könnt, hier das Rezept. Der Kuchen lebt übrigens vom kräftigen Rühren. Daher kommt seine lockere und weiche Konsistenz, ganz ohne Backpulver aus.

Für 1 Kastenform:


5 Eier
1 Prise Salz
etwas Zitronensaft (ca. 1 EL)
350 g brauner Zucker
300g weiche (zimmerwarme) Butter
300 g Mehl
4 EL Milch
50 g ungesüßtes Kakaopulver
300 g hochwertige Zartbitterschokolade (etwa 64 % Kakaoanteil)
150g gemischte, grob gehackte Nüsse (zB Mandeln, Walnüsse, Pistazien - Allergiker nehmen nur das, was sie vertragen)

Die Schokolade grob hacken und die Hälfte langsam über dem Wasserbad schmelzen. Je nachdem, wie lange euer Ofen zum Aufheizen und ihr zum Vorbereiten braucht, schonmal auf 160° C Umluft vorheizen.

Die Eier trennen. Eiweiß mit Salz und Zitronensaft steif schlagen. Die Hälfte (also 175 g) Zucker einrieseln lassen und so lange weiterrühren, bis sich die Kristalle fast aufgelöst haben und die Masse schön seidig glänzt.



Den restlichen Zucker mit den Eigelben schaumig rühren. Die Butter hinzugeben und gut und kräftig unterrühren. Die geschmolzene Schokolade einrühren.

Mehl und Kakaopulver mischen und, abwechselnd mit der Milch, unter die Eier-Fett-Masse rühren. Ist der Ofen schon auf Temperatur? Falls ihr vergessen habt, ihn einzuschalten, jetzt wäre der passende Zeitpunkt, das nachzuholen.

Nun vorsichtig und behutsam mit einem Schneebesen den Eischnee unterheben. Wenn ihr jetzt zu kräftig rührt, ist die ganze schöne Luft futsch, die den Kuchen so schön locker macht. Also schön vorsichtig vorgehen.

Zum Schluss noch die Nüsse und die restliche gehackte Schokolade unterheben und ab mit dem Teig in die gefettete und ggf. mit Semmelbröseln ausgestreute Backform. Bei 160° C Umluft etwa 60 Minuten backen. Nach 15 Minuten einmal der Länge nach mittig einschneiden. Immer mal wieder ein Auge darauf werfen und Richtung Ende der Backzeit ab und an die Stäbchenprobe machen. Denn der Kuchen sollte herausgenommen werden, sobald er fertig ist, damit er schön saftig bleibt und nicht durch längeres Backen zu trocken wird. Es darf kein flüssiger Teig mehr am Holzstäbchen kleben bleiben, dann ist er fertig.

Die Backzeit hängt stark von der tatsächlichen Temperatur eures Ofens ab. Auch hier kann ich euch nur empfehlen, in ein Backofenthermometer zu investieren, das erspart die lästige Raterei, ob die Temperatur auch richtig eingestellt ist.

Nach 10 Minuten Abkühlzeit den Kuchen vorsichtig auf ein Gitter stürzen.

Jetzt noch schnell den Tisch decken, etwas Sahne schlagen, ein schönes Heißgetränk vorbereiten, und: Genießen!


Noch ein kleiner Tipp: Den Kuchen nach dem Abkühlen mit guter Kuvertüre überziehen, dann bleibt er länger frisch.

Der Zartbitterkuchen wurde übrigens mittlerweile schon wieder abgelöst von Zimtschnecken, die ich gestern gemeinsam mit unserem Nachbarkind gebacken habe. Sie hat uns besucht und sich einfach großartig um meine Maus gekümmert. Total süß! Apropos, unsere Jüngste qietscht grad schon wieder vor sich hin. Ich werde mal zu ihr gehen. Und euch viel Spaß beim Nachbacken!

PS: Lasst mich eure Ergebnisse wissen :-)



22. Juli 2014

Fels in der Brandung

Wow. Heute will ich mit einem Bibelvers beginnen, über den ich gerade (nicht) gestolpert bin. Mal wieder habe ich Sprüche 31 gelesen, weil diese Verse mich einfach leiten. Sie haben in mir freigesetzt, dass ich überhaupt wieder kreativ arbeite, weil ich erkannt habe, dass auch das von Gott kommt und gut ist. In meiner aktuellen Lieblingsausgabe der Schlachter 2000 findet man am Rand schöne Parallelstellen, und ich habe mich einfach mal leiten lassen. Gelandet bin ich im Prediger, Kapitel 9. Dort heißt es in Vers 7:
So geh nun hin, iss mit Freuden dein Brot und trinke deinen Wein mit fröhlichem Herzen, denn Gott hat dein Tun längst gebilligt.

Wie Gott mein Herz einfach kennt. Und mich zur Ruhe ruft. Irgendwie habe ich nämlich wieder angefangen, auf der einen Seite den Zweifeln in meinem Herzen Raum zu geben. Zweifel daran, ob das hier alles das richtige ist. Und auf der anderen Seite mir nicht die Zeit zu nehmen, zu genießen, was Gott mir gibt, auch durch die Dinge, die ich tue. Weil ich schon wieder viel zu viele Pläne in meinem Kopf mache. Aber wie immer hat mein himmlischer Vater das perfekte Timing und lässt mich wieder Frieden und Klarheit finden. 

Um euch einen kleinen Einblick zu geben, so wollte ich eigentlich anfangen:

Zielgerade. Noch zwei Wochen Arbeit vor uns (bzw. vor meinem Mann, ich habe seit knapp sechs Monaten einen 24/7-Traumjob), und dann ist Urlaubszeit. Damit wir das auch gut überstehen, nutzte ich gestern mein bisschen Freizeit, um meinem Mann seinen bisherigen Lieblingskuchen in überarbeiteter Form zu backen.

Aber da sprach der Stress aus mir heraus. Doch der Stress beherrscht mich nicht. Und nach einem supertollen Telefonat mit Juli und ihrem Mann und einer befreienden Zeit mit Gott, mache ich hier für heute Schluss. Den Kuchen habe ich wirklich gebacken. Das Rezept bekommt ihr noch, aber nicht heute. Seid gespannt, es ist wirklich gut ;-)



21. Juli 2014

Streuselschnecken!

Nachdem mich Janine nun schon so lieb vorgestellt hat, ist es wirklich an der Zeit, dass ich mich auch mal persönlich zu Wort melde. Liebe Janine, danke für deine willkommen heißenden Worte, wow, und das, obwohl ich noch gar nichts geschrieben habe! Solltet ihr Janine mal in "Echt" treffen: Sie ist tatsächlich so ein Goldschatz!
***

Lasst uns gleich zur Sache kommen: Hefeteig. 
Hefeteig ist für mich wie eine weiße Leinwand: Alles ist möglich! Herzhafte Pizza, süßes Gebäck, Kuchen, Brot, Waffeln, Pfannkuchen - Hefeteig ist einfach toll. Heute, anlässlich des Geburtstags meines Mannes, hab ich mal was ausprobiert, was mich seit meiner Kindheit erfreut: Streuselschnecken! 
Früher ist mein Vater fast jeden Donnerstag ganz früh vor der Arbeit zum Bäcker gegangen und hat uns Leckereien für die Schule mitgebracht. Was war in meiner Brotdose, immer? Ihr ahnt es. Streuselschnecken.


Eigentlich sind es nicht wirklich "Schnecken" im genauen Wortsinn, sondern eher Taler. In meinem Sprachgebrauch heißen sie aber seid meiner Kindheit so. Tut mir leid, das kann ich nicht ändern ;)

Heute verrate ich euch mein liebstes Lieblings-Hefeteig-Rezept, das ich so lange erprobt, daran geschliffen und verbessert habe, bis ich wirklich zufrieden damit war (eine Spur von Perfektionismus war oder war vielleicht auch nicht involviert!). Wichtig finde ich, dass die Hefe schön frisch ist. Dann kann eigentlich (fast) nichts mehr schief gehen. Seid ihr bereit? Dann los!


Streuselschnecken - Rezept für 8 Stück 

 

Zutaten für den Hefeteig:
  • 200 g Weizenmehl + eine gute Handvoll mehr
  • 1/8 Liter Milch, leicht angewärmt
  • 40 g frische Hefe
  • 3 gehäufte Esslöffel Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 50 g sehr weiche Butter (auf keinen Fall kalte aus dem Kühlschrank)
  • 1Ei
Die Milch in einer mittelgroßen Schüssel ganz leicht erwärmen (z. B. in der Mikrowelle). Danach die Hefe hineinkrümeln und den Zucker hinzufügen. Mit dem Schneebesen so lange rühren, bis sich die Hefe und der Zucker aufgelöst haben.
Das Mehl in eine große Schüssel sieben. Salz hinzufügen. Nun die warme Hefe-Milch darübergießen und mit der Hand oder den Knethaken eures Handrührgeräts einarbeiten (vielleicht bin ich da altmodisch, aber ich bevorzuge definitiv Hefeteig mit der Hand zu verarbeiten.) Sobald die Milch zum größten Teil mit dem Mehl verbunden ist, die Butter und das Ei hinzufügen. Nun wird der Teig wieder relativ flüssig und evtl. auch klumpig. Davon nicht abschrecken lassen. Solange zusätzlich geringe Mengen Mehl hinzufügen, bis ein fester, kompakter Teigball entsteht, der sich von selbst vom Schüsselrand löst.
Nun muss der Teig ca. 1 Stunde unter einem sauberen Geschirrtuch an einem warmen Ort ruhen.



In der Zwischenzeit könnt ihr die Streusel zubereiten. Dafür braucht ihr:
  • 125 g kalte Butter (diesmal aus dem Kühlschrank)
  • 150 g Mehl
  • 150 g Zucker
  • 1 Prise Zimt
Die Butter mit den Fingerspitzen in kleine Flöckchen zerrupfen. Mehl, Zucker und Zimt hinzufügen. Zunächst mit den Fingerspitzen, dann mit der ganzen Hand zu einem krümeligen Teig verarbeiten. Relativ schnell und zügig arbeiten, damit die Butter nicht zu warm wird.

Den mittlerweile doppelt so großen Hefeteig zu einer unterarmdicken Rolle formen. Die Rolle quer halbieren. Die Hälfte wiederum halbieren. Die Viertel noch mal halbieren. Jetzt solltet ihr 8 kleine Röllchen haben. Ein Trick, den ich mal von einem Koch gelernt habe: Um perfekte Teigkugeln zu bekommen, schlagt und zieht ihr die Ränder eurer Teigkugel auf die Unterseite der Kugel, anstatt den Teig auf der Arbeitsfläche zu einer Kugel zu rollen. So bekommen die Kugeln eine schöne, glatte Oberfläche. Dann die Kugeln relativ platt drücken (sie gehen noch mal sehr auf im Ofen). Mit etwas Butter bestreichen und großzügig (das finde ich persönlich sehr wichtig!) mit Streuseln bedecken.

Bei 170°C für ca. 35 Minuten backen.  

Wer es süß mag (so wie, ehem, ich), der träufelt noch Zuckerguss über die noch heißen Streuselschnecken. Dafür eine halbe Packung Puderzucker und ca. 2 EL heißes (!) Wasser mit einem Schneebesen verrühren. 


Ach so, übrigens kann man den Hefeteig auch wunderbar für süße kleine Zimtschnecken verwenden. Darüber aber mehr in meinem nächsten Post


Ich liebe einfach schlichtes, unkompliziertes Gebäck. Diese Streuselschnecken fallen definitiv in diese Kategorie. Und da mein Mann diese Schnecken ebenfalls liebt, hab ich quasi immer eine gute Entschuldigung, sie zu backen. Win-win, würde ich sagen!

Übrigens: Eine Tasse Kaffee zur Schnecke ist äußerst köstlich! Los, geht welche backen und ladet eure Freunde dazu ein. Und macht am besten dann gleich die doppelte Menge, denn die leckeren Schnecken sind weg wie nix!


Kaffee und Streuselgebäck - großartig! 
Viel Spaß beim Ausprobieren! Welche Erfahrungen habt ihr mit Hefeteig gemacht?

17. Juli 2014

Waldausflug und Heidelbeer-Mohn-Muffins mit weißer Schokolade

Nach einem kurz vor dem Ziel wegen Starkregens abgebrochenen Versuch, nochmal zu unserer Heidelbeerfundstelle zurückzukehren, waren wir wieder dort - und diesmal erfolgreich!


Der ganze Waldboden war bedeckt mit den kleinen Pflänzchen. Früher dachte ich immer, das sei alles nur Unkraut unter den Nadelbäumen. Aber bei näherem Hinschauen fand ich dann die kleinen blauen Kügelchen, die so gut schmecken - und duften! Gott gebraucht eben auch und gerade die unscheinbaren Dinge bzw. Pflänzchen.



Es war so wunderschön dort, nicht mehr in Sichtweite der Straße, einfach die Schönheit Gottes und die ruhige Zeit mit der Familie zu genießen.

Sogar unsere kleine Tochter wollte schon "mitsammeln". Sie war fasziniert von den neuen Eindrücken im Wald. Viel haben wir übrigens nicht gesammelt, ich schätze in etwa 200 Gramm Heidelbeeren und eine gute Hand voll Himbeeren. Das Kind geht halt vor, und wenn ihre Geduld zu Ende ist, ist unsere Sammelzeit beendet.



Wie gut, dass ich mich am Tag zuvor überzeugen überreden von den Waldheidelbeeren anstrahlen lassen habe, die auf unserem tollen Wochenmarkt angeboten wurden. Denn so konnte ich neue Muffins ausprobieren.

Ich bin wahrscheinlich die perfekte Kundin für die Marktleute. Egal, ob eigentlich etwas anderes auf meinem Einkaufszettel steht. Ein Blick auf das superfrische Obst und Gemüse (und Fisch) aus der Region und ein freundliches "Brauchen Sie vielleicht noch ... ?" und die Ware ist in meinem Korb gelandet. Ob das gut ist, weiß ich noch nicht. Für die Händler auf jeden Fall. Glücklicherweise haben wir unseren industriellen Süßigkeitenvorrat schon lange, lange nicht mehr aufgefüllt, daher gleicht sich das finanziell (vielleicht) aus.


Die Heidelbeeren reichten gleich für zweimal 24 Muffins, von denen die erste Fuhre schon am nächsten Tag verputzt wurde von einer Horde hungriger Taufbegleiter. Inspiriert für das Rezept wurde ich zunächst durch die Tatsache, dass unser Muffinvorrat sich mal wieder gegen Null neigte. Zudem hatte ich einer guten Freundin zugesagt, dass ich zu ihrer Taufe etwas Gebackenes mitbringen würde. Und drittens hatte ich gerade einen Haufen Heidelbeeren gekauft. Die Kombination mit dem Mohn und der weißen Schokolade enstand dann durch eine schöne Erinnerung an ein Kaffeetrinken in einem kleinen Café in der Stadt. Damals hatten wir den Heidelbeer-Mohn-Kuchen bestellt in der Annahme, es sei Kirschkuchen. Auch hier sollte man genau hingucken...

Besorgt wurden die fehlenden Zutaten wie so oft kurz vor Ladenschluss von meinem Mann. An die Ladenöffnungszeiten hier in Bayern muss ich mich als gebürtige eingelebte Nordrhein-Westfalierin - ich weiß nicht, wie das richtig heißt - wirklich noch gewöhnen. Aber ich bin schon sehr zufrieden mit meiner Wahlheimat, auch wenn man die beiden Bundesländer ruhig etwas näher zusammenrücken könnte, damit ich meine lieben Eltern und Großeltern öfter sehen kann...

Wer jetzt gerne das Rezept hätte, schreibe ab hier mit oder drucke es aus. Meine Empfehlung: Muffins und andere Köstlichkeiten immer mit ausreichender Bewegung an der frischen Luft kombinieren.



Rezept für 24 Heidelbeer-Mohn-Muffins mit weißer Schoki


6 Eier (L)
300 g Rohrohrzucker
2 TL Vanillezucker
100g Butter
200g Sahne
200g weiße Schokolade
300 g Mehl
100 g Speisestärke
3 gestr. TL Reinweinsteinbackpulver
Prise Salz
60 g Mohn

Eier mit den beiden Zuckersorten sehr cremig rühren (lassen, zum Beispiel von der Küchenmaschine). Butter mit Sahne und Kuvertüre in einem Topf bei wenig Hitze und unter Rühren schmelzen und gut vermischen, dann unter die Eiermischung rühren. Die trockenen Zutaten gut miteinander vermengen und vorsichtig mit einem Schneebesen unter den Teig heben. Den Backofen auf 150° C Umluft vorheizen.

Den Teig auf 24 mit Förmchen ausgestattete Muffinmulden verteilen - ob ihr mit einem oder zwei Blechen arbeitet ist egal. Nur bitte wirklich nacheinander backen. Und zwar jeweils 18 Minuten.

Frisch schmecken sie am besten. Aber ich bin ein Fan des Tiefkühlschranks, und auch diese Muffins kann man einfrieren und bei Bedarf auftauen und/oder kurz aufbacken. Dann riecht es auch wieder nach frisch gebacken, man hat aber nicht so viel Arbeit vorher gehabt.



Tja, und so schnell wie sie gebacken sind, war die Hälfte auch schon (fast) wieder weg...

8. Juli 2014

Mitbewohnerin gefunden!

Jaaaa, sie ist da, die neue Mitbewohnerin! Meine wunderbare Freundin Juli wird demnächst hier einziehen und ihre großartigen Geschichten und Ideen mit euch teilen.
Ich bin so froh, dass sie dabei ist. Leider sehen wir uns nicht so häufig. Das letzte Mal im April bei ihrer Traumhochzeit. Uns trennen nämlich gut 300 km Autobahn, und da wir beide mit unseren Familien ökologisch wertvoll unterwegs sind (anders gesagt: es ist einfach kein Geld und kein ausreichender Grund für die Anschaffung eines Automobils vorhanden), gestaltet es sich als ziemlich (zeit-)aufwändig, sich zu besuchen.

Doch so hat uns Gott jetzt die Möglichkeit gegeben, uns häufiger zu sehen, so Tür an Tür mit derselben (virtuellen) Wohnküche und Kreativzimmer. Sie wird sich sicher noch persönlich bei euch vorstellen.

Also:

Herzlich Willkommen, liebe Juli!



Überwältigt

Eigentlich müsste ich Frieden in mir haben, denn Jesus schenkt Frieden im Herzen. Aber dennoch bin ich mir häufig nicht ganz sicher, ob ich auf Gottes Wegen unterwegs bin. Das wühlt mich auf. Und ein Leben ohne seinen Segen? Nein danke.
So auch am Sonntag. Wieder einmal grübelte ich darüber, ob dieser Blog wirklich das richtige ist. Oder ob ich damit eigenen Plänen nachjage. Mein Mann und ich waren mit dem Fahrrad unterwegs, um noch ein paar Beeren im Wald zu sammeln zu später Stunde. Unsere Kleine hatte nach dem Gottesdienst so lange geschlafen, dass wir erst um halb acht loskamen. Wir wussten bloß, dass an dem Ort, zu dem wir wollten, Brombeeren und Holunder zu finden waren, aber es dauert noch einige Wochen, bis man sie ernten kann.

Ich bat Gott: "Lass uns doch Himbeeren finden, als Bestätigung, dass das alles dein Weg für mich ist." Er antwortete mir mit seiner sanften Stimme, dass er es mir schon bestätigt habe durch die Art und Weise, wie es mit dem Blog seinen Anfang genommen hat. Mein Herz hat das allerdings noch nicht so ganz überzeugt.

Wir kamen an und stellten die Fahrräder an einer ebenen Stelle ab. Unsere Tochter hielt es zu Beginn geduldig im Anhänger aus, so war sie auch vor Mücken geschützt. Und dann ... war ich einfach nur überwältigt von Gottes Güte und Schönheit. Er hatte uns zu einer Stelle im Wald geführt, an der nicht nur Holunder und Brombeeren wuchsen. Wir fanden auch noch Himbeeren, ein Meer von Heidelbeeren und große Haselnusssträuche! Und das alles bei dem schönsten Sonnenuntergang, den ich je im Wald erleben durfte. Es war mir egal, ob mich jemand hören konnte, ich dankte und lobte Gott und fing an laut zu singen, weil ich so überwältigt war.

Als wir zurückfuhren, mit jeweils einer Hand voll Himbeeren und Heidelbeeren (so viel Geduld hatte die Maus dann doch nicht gehabt), ging gerade die Sonne leuchtend rot über den Feldern unter und tauchte alles in sanftes Licht. Leider hatte ich meine Kamera nicht dabei, aber die Bilder sind eingeschlossen in meinem Herzen. Genauso wie die Gewissheit, auf dem richtigen Weg zu wandern.

Danke, Papa.

7. Juli 2014

Schoko-Kirsch-Cupcakes



Kennt ihr das? Im Kühlschrank liegen noch ein paar Kleinigkeiten, die unbedingt verbraucht werden müssen, aber nicht so ganz in die Alltagsküche passen. Diesmal waren es bei mir eine große Menge Eier und eine kleine Schale voll Kirschen. Dazu noch ein Haufen Mascarpone und Quark, die eigentlich noch zu einer Erdbeer-Waldmeister-Torte (siehe unten) verarbeitet werden sollten, wozu ich aber Dank meiner kleinen Maus nicht gekommen bin.

Das jüngste Mitglied unserer Familie meinte nämlich die letzten zwei Wochen nicht schlafen zu müssen - alles viel zu aufregend und zu interessant. Man könnte ja etwas verpassen. Tagsüber schlief sie vielleicht mal eine dreiviertel Stunde, abends hat sie verzweifelt angefangen zu weinen, wenn sie schlafen sollte. Und mit fünf Monaten ist man einfach noch zu jung zum Durchmachen.

Seit einer knappen Woche schläft die Kleine endlich wieder wie gewohnt. Jetzt gerade auch...


Der Grund für ihre Unruhe war übrigens ein enormer Entwicklungsschub. Sie krabbelt nun schon fast. Eigentlich viel zu früh, aber es ist ja jedes Kind anders. Dann darf meine Maus eben schon früher die (dringend sicher zu machende) Wohnung erkunden.

Aber zurück zu den Kirschen. Anlass für dieses Rezept war der Geburtstag einer guten Freundin, die jeden Gast gebeten hatte, etwas zum Buffet beizutragen. Natürlich mussten wir die fertigen Cupcakes testen (und fotografieren), bevor es zum Geburtstag ging und die kleinen Törtchen allen zugänglich waren.


Stilecht mit Latte Macchiato aus der Hand meines Mannes. Darauf freue ich mich jeden Tag. *Wen es interessiert, mit welchem Milchaufschäumer man so tollen Schaum hinbekommt, melde sich bei mir ;-) 

Den Test haben sie mit Auszeichnung ("Das sind die besten Cupcakes, die du je gebacken hast!") bestanden. Mein Mann, Autor des Zitats, ist der größte und glücklichste Abnehmer von allem, was ich so zustande bringe. Aber auch der kritischste Tester. Er meint, wenn ich schon eigene Rezepte austüftele, dann müssen sie auch perfekt sein. Sonst könne man ja noch etwas verbessern. Zu seiner Verteidigung muss ich sagen, dass er immer produktive Kritik äußert und schon die ein oder andere seiner Ideen zum I-Tüpfelchen geworden sind - oder manches erst möglich gemacht haben. Außerdem ist er der größte Ermutiger, ohne ihn stünde ich jetzt wahrscheinlich (noch) nicht hier. Obendrein ist er noch begnadeter Schreiner, toller Familienvater, ... aber genug geschwärmt von meinem Mann. Den teile ich ja sowieso nicht mit euch ;-) Dafür aber meine Schoko-Kirsch-Cupcakes.



Man nehme für 24 wirklich große Cupcakes:

 

Für den Teig:

7 Eier (L)
360g braunen Zucker
2 TL Vanillezucker
100g Butter
200g Sahne
200g Zartbitterschokolade (ich nahm 64% Kakao), in Stücke gebrochen
300g Mehl (normalerweise nehme ich Type 550, aber da diesmal keines mehr im Haus war, habe ich Type 405 genommen)
100g Speisestärke
3 gestr. TL Reinweinsteinbackpulver
eine ordentliche Prise Salz
50g Kakaopulver (ungesüßt)


Den Backofen auf 150° C (Umluft) vorheizen.

Eier und Zucker sehr, sehr cremig rühren. Die Butter schmelzen, Schokolade und Sahne hinzugeben und so lange bei schwacher Hitze rühren, bis alles geschmolzen und sich gut vermischt hat. Dann zu der Eiermasse geben und unterrühren. 

Das Mehl mit Stärke, Backpulver, Kakao und Salz in eine Schüssel geben und sorgfältig verrühren (unten am Boden auch). Die Mehlmischung vorsichtig mit einem Schneebesen unter den Teig heben, bis sich alles gut vermischt hat.

Ist der Backofen vorgeheizt?

Wer zwei Muffinbleche hat, stattet beide mit Muffinförmchen aus und füllt diese bis etwa 5mm unter den Rand. Wer eines hat, lässt die erste Ladung auskühlen und backt dann ein zweites Mal.

Die Muffins etwa 15 Minuten backen. Mit einem Holzstäbchen vorsichtig hineinstechen. Wenn kein flüssiger Teig mehr kleben bleibt, sind sie fertig. Sonst noch ein bisschen weiterbacken.

Zur genauen Temperaturfeststellung hilft ein Backofenthermometer. Ich habe es erst für überflüssig gehalten, bis meine liebe Mama mir eins mitgebracht hat und ich feststellen durfte, dass mein Backofen noch lange nicht vorgeheizt war, als das Heizlämpchen ausging. Seitdem benutze ich es immer.

Falls die Muffins von außen dunkel werden, aber innen noch nicht gar sind, für die restliche Backzeit Alufolie drüber legen und die Temperatur etwas herunterdrehen. Beim nächsten Mal dann eine etwas niedrigere Temperatur wählen und die Backzeit etwas verlängern. Einfach ausprobieren!


Wer lieber Schoko-Muffins mag, hört hier auf. Wer gerne Cupcakes ist, macht weiter.

Für das Kirsch-Topping braucht ihr:

500g Mascarpone
250g Sahnequark
100g Puderzucker
2 TL Vanillezucker
zwei Handvoll frische Kirschen, gewaschen und entsteint
24 schöne, gewaschene Kirschen zum Garnieren
nach Belieben Schokoraspel (zartbitter)


Die Kirschen stark zerkleinern (entweder mit der Küchenmaschine, oder kurz mit dem Pürierstab - es sollten noch kleine Stückchen vorhanden sein). Mascarpone mit Quark und den Zuckersorten glatt rühren, die Kirschen unterrühren. Bis kurz vor dem Servieren kalt stellen.




Vor dem Servieren die Creme in einen Spritzbeutel mit Sterntülle füllen, kreisförmig auf die Kuchen auftragen und mit Schokoraspeln und den 24 Kirschen verschönern.

Jetzt nur noch ein paar Freunde einladen oder selbst besuchen gehen und sich den Sommer auf der Zunge zergehen lassen.

Und so schnell, wie sie fertig sind, sind sie auch wieder weg!



30. Juni 2014

Erdbeer-Waldmeister-Torte


Stell dir vor, du sitzt an einem sonnigen Sommernachmittag auf deiner Picknickdecke im Garten. Deine Freundin ist zu Besuch, die Kinder spielen ausgelassen auf der Wiese, auf dem Tablett steht dein frischer Latte Macchiato und daneben - ein Stück leicht gefrorene Erdbeer-Waldmeister-Torte! Mmmm... ich freu mich schon darauf, dass die nächsten Tage wieder wärmer und sonniger werden :-) Glück für euch, dass es heute noch nicht soweit ist. Denn so habe ich Zeit, das Rezept mit euch zu teilen und sitze nicht mit Kaffee und Torte und Freundin und meiner kleinen Tochter im Garten...


Für eine Torte benötigt ihr:

Einen geschnittenen Schokoladenbisquitboden vom Bäcker (sobald ich ein eigenes Rezept ausgetüftelt habe, teile ich es euch mit, aber diese Variante geht auch für Schnellentschlossene :-) )
500g Mascarpone
150g Naturjoghurt, 3,5 % Fett
250g Quark
4-6 EL Waldmeistersirup
Saft einer halben Zitrone
250g Sahne
1 P. Sahnesteif
250g Puderzucker
500g frische Erdbeeren
5 EL Kokosraspeln


1. Erdbeeren sortieren und faulige oder schimmelnde Früchte entsorgen. Sechs besonders schöne Exemplare beiseite legen, den Rest abwaschen und vierteln bis achteln, je nach Größe. Die Erdbeeren bitte nicht lange im Wasser stehen lassen, sonst werden sie weich und matschig. Etwa die Hälfte der klein geschnittenen Erdbeeren pürieren. Kokosraspel ohne (!) Fett in einer Pfanne rösten und abkühlen lassen.

2. Die erste Lage Bisquitboden vorbereiten, indem ihr sie auf eine Tortenplatte legt und einen verstellbaren Tortenring darum legt. Wer keinen Tortenring hat, (sollte in einen investieren oder) kann den Ring einer Springform benutzen, die in etwa denselben Durchmesser hat wie der Bisquitboden. Vorsichtig fest ziehen, sodass die Creme später nicht am Boden vorbeilaufen kann.

3. Mascarpone, Joghurt, Quark, Sirup und Zitronensaft mit dem (ggf. gesiebten) Puderzucker sorgfältig verrühren. Die Sahne mit dem Päckchen Sahnesteif steif schlagen und vorsichtig mit dem Schneebesen unter die Mascarponecreme heben. Die pürierten Erdbeeren unter die Creme ziehen. Beim Probieren (ertappt ;-) ) schmeckt die Creme recht bis sehr süß, aber nach dem Durchziehen und in Kombination mit dem Schokoladenbisquit ist es am Ende sehr ausgeglichen, vertraut mir.

4. Nun etwa ein Drittel der Mascarponecreme auf dem untersten Bisquitboden verteilen, dann den zweiten Boden vorsichtig darauf legen und leicht andrücken. Etwas Creme auf den zweiten Boden streichen und die geschnittenen Erdbeeren gleichmäßig darauf verteilen (bis an den Rand). Mit reichlich Creme bestreichen (die mittlere Schicht ist am dicksten) und den letzten Boden auflegen und andrücken. Die restliche Creme darauf geben und so gut es geht glatt streichen - letzte Unebenheiten kaschieren die Kokosraspel, die nun gleichmäßig über die Torte gestreut werden. Die sechs besonders schönen Erdbeeren waschen, das grün entfernen, halbieren und auf dem Rand der Torte verteilen. Kalt stellen.


So. Eigentlich fertig. Nach etwa drei Stunden ist die Torte soweit durchgezogen, dass man den Tortenring entfernen und sie schneiden und servieren kann. 

Wer, wie meine kleine Familie, eher mal gerne in kleiner Runde Torte genießt oder gerne etwas vorbereitet hat für spontane Gäste, der macht folgendes: Die Torte entweder im Ganzen oder geschnitten einfrieren und nach Bedarf auftauen. Noch leicht gefroren ist sie besonders an heißen Sommertagen der Hit! Wir haben sie sogar schon einmal in einer Frischhaltedose unter Kühlakkus zum Badesee mitgenommen - besser als jedes gekauftes Eis, für das man auch noch lange am Kiosk warten muss, einen Haufen Geld bezahlt und sich währenddessen wahrscheinlich auch noch einen Sonnenbrand holt.

Die Torte schmeckt übrigens auch mit einem hellen Bisquitboden und die Creme mit reichlich Erdbeeren auch als Dessert.

Lasst es euch schmecken und genießt den Moment Auszeit!

PS: Den Waldmeistersirup haben wir selbst hergestellt aus frischem Waldmeister vom Balkonkasten.

24. Juni 2014

Erdbeer-Aprikosen-Limetten-Marmelade



Letztes Jahr hatte ich aus Obstresten eine superleckere Marmelade (Konfitüre?) gekocht, die den Sommer geschmacklich richtig eingefangen hat. Leider ergaben sich daraus bloß wenige Gläser, und nach ein paar Geburtstagen (ich verschenke so gerne Selbstgemachtes) und ein paar anderen selbst geöffneten Gläsern war der Vorrat schon vor Ende des Sommers erschöpft. Als ich dann im Januar Lust auf Erdbeeren hatte, war kein Glas mehr da.

Daher mussten diesen Sommer unbedingt noch ein paar Gläser von dem Aufstrich hergestellt werden, die Frage war nur, wann. Als ich dann beim letzten Wochenmarktbesuch - stilecht mit geflochtenem Tragekorb zwischen all den wunderbaren alten Leuten, die das Gute noch zu schätzen wissen - entdeckte, dass Erdbeeren UND Aprikosen im supergünstigen Sonderangebot waren, musste ich einfach zugreifen, ob ich Zeit fürs Einkochen hatte oder nicht. Tatsächlich bedeutete das Einkochen Arbeit bis in die (wirklich wirklich) späten Abendstunden, aber es hat sich mehr als gelohnt! :-)

Und hier nun das Rezept für etwa 16 Gläser (je 250ml):


etwa 1kg reife Aprikosen
etwa 1,5kg frische Erdbeeren
3 Limetten
1 große Zitrone
2kg Bio-Gelierzucker

Tipp vorweg: Lieber ein bisschen großzügiger einkaufen und ein paar Früchte zum Naschen oder Backen übrig behalten, als dass man hinterher doch weniger hat als man möchte. Denn gerade bei den Aprikosen zeigt sich oft erst nach dem Öffnen, ob sie gut sind oder nicht. Den Rest Erdbeeren zum Beispiel einfach pürieren und in Eiswürfelformen gefüllt einfrieren - so lässt sich im Nu ein Erdbeerjoghurt anrühren, auch außerhalb der Saison.



1. Die Aprikosen entsteinen und schlechte Früchte wegwerfen. Klein schneiden und grob pürieren (ich hatte am Ende noch etwa 800g übrig). Dieselbe Menge Gelierzucker hinzufügen und einige Stunden ziehen lassen - bei mir waren es in etwa 8. Wenn ihr euch gerade fragt, warum ich nicht am nächsten Tag weitergemacht habe: Weil der nächste Tag ein Sonntag war und Sonntag ist eben Sonntag.

2. Die Erdbeeren sind weicher und müssen nicht so lange ziehen. Daher so etwa 2 Stunden vorm Einkochen die Erdbeeren putzen, schlechte Früchte wegwerfen, Druckstellen entfernen und klein schneiden. Auch die Erdbeeren grob pürieren und dieselbe Menge Gelierzucker hinzufügen (hier hatte ich etwa 1,2kg Erdbeeren vorbereitet, sodass ich insgesamt wieder auf 2kg Obst kam).

3. Die Limetten und die Zitrone gründlich auspressen. Den Saft mit beiden Obst-Zucker-Mischungen mischen und nach Anleitung auf der Rückseite der Zuckerverpackung kochen. Bei mir waren es 4 Minuten. Ich erhielt ein für Konfitüre/Marmelade/Wasauchimmer recht flüssiges Ergebnis, was allerdings meiner Meinung nach zu dieser Fruchtkonstellation super passt ;-)

Noch heiß (also wenn möglich sofort!) in sterilisierte Gläser füllen und verschließen. Nach dem Abkühlen sollten sich die Deckel etwas nach innen gezogen haben. Aus Erfahrung kann ich euch nur empfehlen, bei wiederverwendeten Gläsern unbedingt neue Deckel zu verwenden, denn in ihnen bleiben Gerüche auch nach dem Auskochen haften und sie passen beim erneuten Gebrauch häufig nicht mehr optimal. Es wäre sehr schade, wenn nach dem Aufwand viele Gläser doch nicht so lange halten, wie sie sollten, weil sie nicht dicht geschlossen haben (so müssen wir nun gleich drei Gläser innerhalb kurzer Zeit aufbrauchen - so viel Brot kann man gar nicht backen).

Nun noch ein paar selbstgemachte Etiketten aufkleben, denn auch unperfekte selbstgemachte Etiketten sehen hübscher aus als gekaufte. Dazu empfehle ich einen Klebestift, dann lassen sich die Gläser zum Wiedergebrauch ganz einfach wieder reinigen und es bleiben keine hartnäckigen Kleberückstände. Wer mag, oder wer nicht so schöne Deckel verstecken will, legt auf den Deckel noch etwas hübschen Stoff und befestigt ihn mit einem Küchengummi oder einem schönen Band.

Fertig :-)



Meine Empfehlung: Schmeckt ausgezeichnet zu selbstgebackenen Dinkelbrötchen oder Scones, am allerbesten mit Doppelrahmfrischkäse darunter. Und unbedingt ein paar Gläser verschenken, damit sich auch andere daran freuen können! Da kam mir am Wochenende die Idee von einer Tauschbörse für Selbstgemachtes unter Freundinnen und Bekannten, weil ja nicht jeder alles machen kann, aber das ist eine andere Geschichte... ;-)


Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...